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He stole my heart!

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He stole my heart! Empty He stole my heart!

Beitrag von Predawn Sa Apr 04, 2015 7:48 pm

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Es war früh am Morgen, als es vorsichtig an der Tür ihres Gemachs klopfte. Wirklich sehr früh. Zu früh. Ugh. Sie verkneifte sich ein Gähnen, streckte sich kurz und setzte sich im Monstrum von Bett auf. "Eintreten." Mit diesem Wort stakste eine ihrer Zofen durch die Tür, über das glänzende Parkett bis zu ihrem Bett. In ihren Händen trug sie ein Betttablet I had to google that, lol mit ihrem Frühstück, welches köstlich aussah. Der Koch hatte sich wieder einmal übertroffen! Er war der Beste im Lande. "Das soll ein Frühstück sein?" Geekelt nahm sie ihr Besteck und fing an zu essen. Die Zofe machte einen Knicks und entschuldigte sich für das Mahl, dann machte sie sich daran, ihre Reise vorzubereiten. Gerade war sie dabei, Kleidung für die Prinzessin herauszusuchen, als man sie unterbrach. "Nicht das! Packe die schönsten Kleider." Das Mädchen setzte zu einer Erklärung an; es wäre nicht gut, die teuren Kleider mitzunehmen, sie würden hinüber gehen. Doch dann fiel ihr ein, mit wem sie es zu tun hatte und hielt es für eine bessere Alternative zu schweigen. Nieves Eirlys Lumia Roi literally king, yeah she's french, die Kronprinzessin des Reiches Royaume literally kingdom. Die launische Sorte Adel. Launisch, ungemütlich und steht's unzufrieden. Allerdings war ihre Arbeit als Zofe hier sehr, sehr gut bezahlt. Natürlich, es handelte sich hier schließlich ums Königshaus. Und um diese Einstellung nicht zu verlieren, tat sie, was das Prinzesschen von ihr verlangte. Also packte sie die Lieblingskleider der Madam Hochwohlgeboren ein und legte auch gleich eines davon zum Anziehen bereit. "Alles ist vorbereitet. Seid Ihr zum Ankleiden bereit, Prinzessin?"

Nachdem die Prinzessin eingekleidet war und man das Gepäck in die Kutsche geladen hatte, ging es los. Es war ungefähr 7 Uhr. Zuerst starrte Nieves nur aus dem Kutschfenster, doch irgendwann wurde ihr das zu langweilig. An Menschen war nicht interessant und für Natur konnte sie sich spontan nun auch nicht begeistern. Also schlief sie. Ab und zu wurde sie von Huckeln geweckt, die die Kutsche zum rütteln brachte. Sie war nervös. Wieso? Es wird heute das erste Mal sein, dass sie alleine im Namen von Roi handelte. In Zukunft würde sie die Rolle des sozialen Mittelpunkts der Familie spielen. Als Kronprinzessin war es ihre Pflicht, so ihren jüngeren Bruder zu unterstützen, der den Thron übernehmen würde. Nicht gerade das, wovon sie träumte. Warum war sie auch die Erstgeborene? Ein seufzen entwich ihren Lippen und sie schloss erneut die Augen. Langsam dämmerte sie wieder weg. Ihr Schläfchen würde allerdings nicht lange andauern…
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Beitrag von Leona So Apr 05, 2015 7:42 pm

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Die trabenden Hufe auf der Erde waren das einzige Geräusch in dem sonst ruhigen, in die Morgendämmerung gehüllten Wald, in welchem der junge Reiter die Nacht verbracht hatte. Es war ziemlich kalt so früh am Morgen, weshalb Alec seinen Mantel etwas enger um sich zog. Die Kapuze dessen hatte er sich wie immer ins Gesicht gezogen. Es wäre unvorteilhaft, sein Gesicht zu zeigen, wenn man in mancherlei Orten als Dieb gesucht wurde. Aber diese Tätigkeit war der Grund dafür, dass er immer Brot in den Satteltaschen hatte.
Das Schnauben seines Hengstes riss ihn weitestgehend aus seinen Gedanken. Er strich dem Tier über den hellen Hals, als er bemerkte, wie es nach vorn strebte. Er wusste aus Erfahrung, worauf der Wildfang abzielte. Leise seufzte der Mann und sah sich um. Immer noch herrschte Stille. Auf dem lehmigen Boden waren die Spuren der Bande, welcher er folgte, ebenfalls klar zu erkennen. Er hatte in der kleinen Taverne des Dörfchens, in welchem er vor zwei Tagen gewesen ist, mitbekommen, dass sie Kutschen abfingen und ausraubten. Nicht, dass ihn das persönlich in irgendeiner Weise interessierte. Allerdings war er selbst allein und in dem Tumult, den diese Raufbolde zweifelsohne verursachen würden, konnte er sehr gut auf seine Kosten kommen. Er brauchte Geld oder zumindest etwas, das man gut verkaufen konnte und mit Ablenkung war das Stehlen nun einmal um einiges leichter und die Chance auf mehr Beute größer. Das Tier unter ihm schnaubte erneut, dieses Mal lauter. Zusätzlich hob es die Hufe bei jedem Schritt höher und schlug erwartungsvoll mit dem pechschwarzen Schweif. Alec seufzte leise. Etwas aufzuholen konnte ja nicht schaden. "Na schön, mein Freund. Ausnahmsweise." sprach er leise zu dem Falben, dann fasste er die Zügel kurz und gab das Zeichen zum Galopp. Der Hengst hob den Schweif und sprang auf der Stelle an. Langsam formte sich ein Lächeln auf Alecs Lippen. Sein Pferd beschleunigte und der Wind wehte dem Mann die Kapuze hinunter, allerdings war ihm das in diesem Moment egal. Es war niemand zu sehen und so schnell würde auch keiner vorbeikommen. Alec genoss die Geschwindigkeit eine Weile, dann jedoch ließ er sein Pferd durchparieren und im Schritt weiterlaufen. Zu nah an die Verfolgten wollte er auch nicht heran. Das wäre viel zu auffällig. Er zog sich die Kapuze wieder ins Gesicht und ritt seines Weges, während die Sonne immer höher über die Baumkronen stieg.
Als er an einem Flusslauf ankam, hielt er an, um sein Pferd etwas zu tränken. Er stieg ab, während der Hengst die Schnauze ins kühle Nass senkte. Alec selbst nahm zwei Schlucke aus seiner Feldflasche, bevor er diese im Fluss auffüllte. In der Ferne konnte er raue, laute Stimmen vernehmen. Hm. Er war der Bande näher gekommen, als er eigentlich wollte. Nun gut, dann würde er die Pause eben in die Länge ziehen. Um sich die Zeit zu vertreiben zog er sein Schwert aus der am Sattel angebrachten Schwertscheide und machte sich daran, die Klinge etwas zu säubern und mit Hilfe eines Taschenmessers nachzuschärfen. Erst, nachdem die fernen Stimmen schon einige Zeit verklungen waren, schwang er sich zurück in den Sattel und brach wieder auf. In leichtem Zuckeltrab ließ er den Trampelpfad allmählich hinter sich. Er kannte diese Gegend bereits. Schon sehr bald würde der Pfad auf die Hauptstraße münden. Diese Bande nahm einen seltsamen Weg. Allmählich bezweifelte Alec seinen Entschluss, ihnen zu folgen. Sie schienen keinerlei Ahnung zu haben, was sie eigentlich taten. Er zischte verächtlich. Amateure.
Sein Hengst hob urplötzlich den Kopf und spitzte die Ohren, was Alec dazu brachte, seine Umgebung noch aufmerksamer wahrzunehmen, als ohnehin schon. Was roch sein Pferd da? Die rechte Hand vorsichtshalber an den Knauf seines Schwertes gelegt, verlangsamte Alec sein Pferd ein wenig. Ah, nun hörte er es auch. Wagenräder. Er hielt sein Tier an. Die Hauptstraße war nicht mehr weit. Möglicherweise eine Handelskutsche? Der Hengst hatte vermutlich seine Artgenossen bemerkt. Das nächste, was der Dieb vernahm, waren diese rauen, lauten Stimme, die irgendetwas schrien und das Wiehern erschrockener Pferde. Also hatten sie einfach so angegriffen? Unfähiger Trupp. Immerhin würde der Tumult groß genug sein. Alec schnalzte mit der Zunge und der Falbe setzte sich auf der Stelle in Bewegung. Als er nah genug war, um das Klirren der Waffen und das Gefluche der Angegriffenen oder auch der Angreifer selbst zu hören, hielt er sein Pferd an und stieg aus dem Sattel. Er befestigte sie Schwertscheide zusammen mit der Waffe selbst an seiner Hüfte, dann ließ er sein Pferd bei den Büschen und schlich sich leise zum Ort des Geschehens. Zwischen den Zweigen eines Strauches hindurch überblickte er die Lage. Die Kutsche war alles andere als eine Handelskutsche. Pompös war sie, mit verhängten Fenstern. Die Augen des jungen Mannes verengten sich verachtend. Ein reisender Adeliger. Mit tonnenweise Gepäck. Natürlich. Das bedeutete allerdings auch Beute.
Die Bande selbst hatte den Kutscher bereits vom Kutschbock gezogen, einige andere schienen mit dem Kutscheninneren beschäftigt zu sein. Alec schlich sich aus seinem Versteck hinaus, um die rangelnden Personen herum in Richtung Gepäck. Er öffnete Tasche um Tasche und durchsuchte diese nach Wertgegenständen. Er fand Silberschmuck und einige Stücke Seide. Vermutlich, um die pompösen Kleider zu reparieren, sollten sie Schaden nehmen. Es war also anscheinend eine Frau, die reiste. "Hey! Was denkst du, machst du da an unserer Beute, du kleiner Bastard?!" Alec ließ von den Taschen ab und drehte sich gelassen zu dem Raufbold um, der ihn angesprochen hatte. "Ganz offensichtlich, dasselbe wie ihr." antwortete er dem Glatzköpfigen mit gewohnt monotoner Stimme. "Na warte, du Großmaul!" der Mann zog ein Messer und stürmte auf Alec zu, welcher mit einer unglaublichen Geschwindigkeit seine eigene Waffe zog und den Schlag des anderen abwehrte. Natürlich ohne ein Zeichen der Anstrengung. Er besah sich seinen Gegner schnell von oben bis unten - und entdeckte die an dessen Gürtel festgeknoteten Geldbeutel. Spöttisch hoben sich Alecs Mundwinkel eine Sekunde lang, dann wehrte er den nächsten Schlag seines Gegenübers ab und während dieser sein Messer noch erhoben hatte, schnitt Alec ihm in derselben Bewegung die Geldbeutel vom Gürtel. "Was zum ... HEY!" Natürlich lenkte ihn so etwas ab. Alec hatte damit gerechnet und brachte seinen Gegner nun mit einem gezielten Fußtritt außer Reichweite, bevor er die Geldbeutel aufhob und einsteckte. "Du Wicht! Ich bring dich um!" Das Messer raste mit einer ziemlichen Geschwindigkeit auf Alec zu, als sein Gegner es warf. Der junge Mann wich präzise aus, auch, wenn es ihm beinahe die Kapuze vom Kopf gerissen hätte. Der glatzköpfige Mann selbst jedoch näherte sich Alec nicht mehr. Er war schon jetzt eingeschüchtert? Wie erbärmlich. Alec lief auf den Mann zu, der bereits seine Kumpanen zur Hilfe rief. Er wollte seinen Gegner gerade mit einem Schwertstreich in Richtung Boden schicken, dann brüllte einer neben ihm, ließ etwas oder jemanden fallen und rannte auf ihn zu. Alec brauchte nur die Hand auszustrecken, schon schob der Zweite sich mit seinem eigenen Gewicht in die Klinge des auf ihn gerichteten Schwertes. Mit einem Ruck befreite Alec seine Waffe und der Leib des Raufboldes sank leblos zu Boden. Ein kräftiger Schwung und die Klinge des Schwertes war zum größten Teil von dem Blut befreit. Er richtete es anschließend auf den glatzköpfigen Kerl, welcher nun allerdings verängstigt zurückwich und nach den restlichen beiden Männern rief. Bevor jedoch jemand bei ihm ankommen konnte, schnappte Alec sich das Geld des Toten, dann drehte er sein Schwert kurz in der Hand und machte sich bereit für den bevorstehenden Kampf.    
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Beitrag von Predawn So Apr 05, 2015 8:46 pm

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Im einen Moment wurde sie von der regelmäßigen Bewegung der Kutsche eingelullt und im Nächsten warf sie der plötzliche Ruck des Anhaltens nach vorn. Einer der Ritter, der sie begleitete fing sie auf. Er warf einen Blick auf seinen Kumpanen, der neben ihm saß und Beide verließen die Kutsche von den verschiedenen Seiten. Ein Ritter blieb zurück. Verwirrt und verängstigt versuchte die Prinzessin die Situation zu fassen, in die sie geraten war. Sie erhaschte einen Blick durch die Vorhänge. Die Ritter kämpften gegen Banditen. Ein Überfall? Auf die königliche Kutsche? Was fiel denen ein! Dann sah sie, wie einer ihrer Ritter fiel. Panik. Panik stieg in ihr auf, das Atmen fiel ihr schwer. Was würde jetzt wohl mit ihr passieren? Waren das vielleicht doch keine einfachen Banditen sondern Auftragskiller? Wie konnte sie so naiv sein! Verdammt! "Die Prinzessin muss flüchten." Stellte ihre Zofe fest. Noch immer hielt die Hellhaarige ihren Atem an. Wie froh sie war, Sophia bei sich zu haben. Der verbliebene Ritter nickte. "Auf mein Kommando. Ihr müsst sofort zu eurem Wallach und flüchten, eure Majestät." Schnell nickte sie. Ja, zu ihrem Pferd. Mehr musste sie nicht tun. Nur zu ihrem Pferd und dann weiter reiten. Oder sollte sie sich auf den  Heimweg mache? Was wäre nun besser? Sie würde weiter reiten. Ihre Pflichten waren wichtiger als ihre Kleider. So würde es ihr Vater von ihr verlangen. So würde sie ihrer Familie Ehre bringen. So würde sie das Richtige tun.

Stumm gab der Ritter das Zeichen, dass es nun losging. Er sprang mit seiner schneeweißen und hellblauen Rüstung aus der ebenso bemalten Kutsche. Die Farben der Königshauses. Die Prinzessin folgte ihm, immer noch den Atem anhaltend, dicht gefolgt von ihrer Zofe. Auf hohen Glasschuhen lief sie, so schnell es eben möglich war, zu Snow. Mit hohen Schuhen zu rennen war an sich schon kompliziert, aber dann noch über einen unebenen Weg… Wenn die Schuhe aus Glas waren. Wenn sie nicht aufpasste, hätte sie gleich tausende Splitter im Fuß. Doch zum Glück stolperte sie nicht und ihre Schuhe gingen auch nicht kaputt. Allerdings… befand sich Snow nicht da, wo er sich befinden sollte. Hatte man ihn gestohlen? Schnell scannte sie die Umgebung, die Kutschpferde konnte sie nicht nehmen, da standen Banditen rum. Da! Snow! Er war auf der anderen Seite der Straße ins Dickicht geflüchtet! Da konnte sie nun auch nicht hin. Plötzlich fiel ein glatzköpfiger Mann leblos vor ihr zu Boden. Scharf zog sie die Luft ein und hielt sich eine Hand vor den Mund, um den Würgereiz zu unterdrücken. Widerlich, abartig. Sie wusste jetzt schon, dass dieser Anblick sie Wochenlang quälen würde. Erst ihr Ritter, dann dieser Wicht. Als sie aufblickte, sah sie einen der Banditen gefährlich nahe. Er trug einen Mantel, dessen Kapuze sein Gesicht verdeckte. Allerdings konnte sie sein feurig rotes Haar darunter sehen.
Ein paar Schritte stolperte sie rückwärts, doch wurde gerade noch rechtzeitig von Sophia aufgefangen. Hektisch sah sich die Prinzessin um. Wagte es nicht, auch nur ein Wort zu ihrer Zofe zu sagen. Dann meinte sie zu sehen, wie sich etwas hinter den Büschen bewegte und es sah nicht nach einem Menschen aus. So oder so, sie hatte keinen Ausweg, also konnte sie nun wohl riskieren, sich dem zu stellen, was hinter dem Gebüsch versteckt war. Siehe da! Es war ein Pferd. "Ich nehme den hier." Zum ersten Mal seit Reisebeginn sprach sie ein Wort. Bevor sie aufstieg warf sie noch die Kapuze ihres blauen Mantels über und knotete ihn fest, damit er ihr vom Wind nicht herunter wehte. Wobei sie sich ihre Verkleidung auch hätte sparen können. Jeder würde sie wegen des kräftigen Blaus ihres Mantels und ihrem Sitz erkennen können. Sie war eine Adlige und nicht nur irgendeine, sondern die Kronprinzessin von Royaume. Die Zofe nickte, dann sie half ihr noch schnell auf's Pferd, in dessen Sattel sie sich aus Gewohnheit im Damensitz setzte. Das Tier schien nicht sonderlich von dieser Aktion begeistert, doch als man ihm die Sporen gab, sauste es trotzallem los.

Da ritt sie nun. Kleidsaum und Mantel wetteiferten darüber, wer weiter hinter ihr herflattern konnte. Jedes andere Pferd hätte sich wegen des wehendes Stoffen erschreckt, doch die Pferde am Königshof waren alle dressiert. Das war auch der einzige Grund, wieso der edle Wallach wusste, was seine Reiterin von ihm wollte, obwohl ihr nur Zügel und Gewichtshilfen zur Verfügung standen. Er war ideal für sie eingeritten worden. Nach einiger Zeit bremste sie jedoch ab. Erst trab, dann, ganz zögerlich, parierte sie durch zum Schritt und blieb schließlich stehen.
Überraschenderweise schien das dem Pferd aber keine Angst einzujagen. Gut so. Es dauerte ein wenig, bis dem Prinzesschen einfiel, dass sie keine Ahnung hatte, wie sie an ihr Ziel kam. Also versuchte sie durchzuparieren, was sich als viel schwerer gestaltete, als gedacht. Auch das Stehenbleiben war schwierig. Auf ihrem eigenen Wallach musste sie nur daran denken und er tat, was sie wollte. Nun gut, es gab einen Grund, wieso es königliche Pferde waren. Man dressierte sie am Hof.
Wo genau war sie? Und wo genau musste sie hin? Sie hätte doch zurück reiten sollen. Den Weg nachhause hätte sie zwar auch nicht gekannt, aber wie schwer wäre es schon, die Hauptstadt zu finden? Verdammt. Sie war verloren. Sollte sie jetzt noch umdrehen oder einfach nach der nächsten Stadt suchen? Einfach so stehenbleiben wäre jetzt auch nicht hilfreich. Nachher holte man zu ihr auf… Wenn es sich um Auftragsmörder handelte, dann würde man sie sicher verfolgen. Verdammt! Mürrisch ritt sie weiter die Hauptstraße entlang.
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Beitrag von Leona Mo Apr 06, 2015 12:02 am

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Ein weiterer Schwertstreich und eine zweite Leiche fiel vor Alec zu Boden. Der letzte der Banditen hatte sich dafür entschieden, die Flucht zu ergreifen. Alec kniete auf den Boden, um dem zweiten Toten die Wertsachen abzunehmen, und sein Schwert an dessen Umhang zu säubern. Dieser Bande zu folgen hatte sich letztlich also doch gelohnt. Ziemlich zufrieden mit seiner Ausbeute stand er auf und verstaute sein Schwert. Er wollte gerade nach seinem Pferd rufen, da sah er es schon. Allerdings mit Reiter. Und sehr weit weg die Straße hinunter. Er zischte wütend durch die Zähne. "Das darf doch wohl nicht wahr sein." Erzürnt hob er die Finger an die Lippen und pfiff einmal laut, um den Hengst zu sich zu rufen. Von Weitem konnte er ausmachen, wie das Tier stoppte, sich gegen die Zügel wehrte und zu buckeln begann, bevor es dann wieder losraste und die Hinterhand immer höher hob, um den unbekannten Reiter loszuwerden. Dabei entfernte der Hengst sich allerdings von ihm. "Ach verdammt." Sagte Alec zu sich selbst und sah sich dann um. Die völlig aufgewühlten Kutschpferde abzuspannen und zu beruhigen würde zu lange dauern. Er kannte seinen Hengst. Er war schnell. Sogar sehr schnell. Knurrend sag er sich weiter um - Aha! Da stand ein Pferd in den Büschen! Ein Palomino, um genau zu sein. Alec näherte sich dem Tier. "Hoo, ruhig, mein Großer. Ich muss dich kurz ausleihen." Beruhigte er das Pferd, bevor er es bei den Zügeln griff und aus den Büschen führte. Es trug einen Damensattel. So ein schwachsinniges Lederkonstrukt. Alec packte den Gurt und zog ihn vom Pferdekörper weg, damit er das Tier nicht verletzte, sobald er mit seinem Schwert das Leder durchschnitt. Während der Rotschopf sein Schwert einsteckte, rutschte der Sattel vom Rücken des Tieres. Kaum war es das in Alecs Augen unsinnige Ding los, schwang er sich auf den hellen Wallach und gab ihm die Sporen. Das Tier schoss los wie ein Blitz, nachdem es den Schenkel spürte. Es war wohl zaghaftere Hilfen gewohnt. Darauf konnte der junge Mann allerdings keine Rücksicht nehmen. Schließlich galt es, den wütenden Diavolo einzuholen. Im Galopp ließ er die Zügel kurzzeitig los, um erneut zu pfeifen. Als er die Riemen dann wieder aufnahm, sah er die Staubwolke, die sein Falbhengst aufwirbelte. Wieder pfiff der junge Mann, diesmal länger. Und siehe da, Diavolo kam ihm entgegen, einen in einen blauen Mantel gehüllten Reiter auf dem Rücken. Naja, halbwegs auf dem Rücken. Der Hengst stieg, sodass er in einer senkrechten Position war, bevor er sich auf die Vorderhufen fallen ließ und so kräftig buckelte, dass er den Menschen in Alecs Sattel in einem sehr hohen Bogen in den Staub beförderte. Immer noch in Rage stieg das Tier erneut, schlug mit den Vorderhufen in die Luft als würde es kämpfen und stieß herausfordernde, unglaublich wütende Laute aus. Alec sprang vom blanken Rücken des Palominos und lief seinem Pferd entgegen. "Hoo, ruhig, Diavolo! Es ist gut Großer, runter mit dir. Na komm mein Freund gut so." Der Klang der vertrauten Stimme beruhigte den Hengst zum größten Teil wieder. Er begab sich zurück auf alle vier Hufe, wenn auch mit angelegten Ohren. Alec bot ihm seine Hand dar, sodass sein Pferd den Geruch besser erkennen konnte. Dann griff er nach den Zügeln. Allmählich stellten Diavolos Ohren sich wieder auf, schließlich war es jetzt sein Herr, der ihn hielt. Rasch kontrollierte Alec mit den Augen ob Diavolo unverletzt geblieben war, dann ob seine Ausrüstung irgendwelche Schäden aufwies. Aber nein, glücklicherweise war alles intakt. Nachdem Alec seinem Hengst den Hals geklopft hatte, schwang er sich wieder in seinen Sattel.
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Beitrag von Predawn Mo Apr 06, 2015 1:18 am

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Gerade, als sie weiter reiten wollte meinte sie einen schrillen Pfiff zu hören. Oder waren das Pfeile? Sie hätte sich ja danach umgesehen, würde der Vierbeiner unter ihr nicht genau in dem Moment anfangen zu bocken. Ganz ehrlich, Fräulein Hochwohlgeboren saß noch nie auf einem bockenden Pferd. Man hatte sie seit der Geburt vor allem beschützt, was gefährlich sein könnte. Sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals verletzt zu sein. Oder sich auch nur in der Nähe von Gefahr aufzuhalten. Dafür stellte sie sich eigentlich sehr, sehr gut an. Ihre erste Reaktion auf den wild gewordenen Mustang unter ihr war es, ihn mit den Zügeln zurückzuhalten. Das kostete ihr fast den Abstieg. Schnell legte sie ihr ruhendes Bein auf die andere Seite des Pferdes und umschlang dessen Hals. Oh jemine. Sie durfte jetzt nicht runterfallen. Sie war noch nie vom Pferd gefallen! Was wenn… Was wenn es auf sie drauf trat? Oder sie auf einen Stein fiel? Ihre Schuhe! Ihr Kleid! Ihr Mantel! Ihr verdammter Körper. Sie war einem Sturz vom Pferd gerade alles andere als gewachsen.

Hinter ihr ertönte Hufgetrampel. Man verfolgte sie also doch? Und jetzt lief dieses verdammte Vieh nicht mehr! Noch ein Pfiff. Jetzt war sie sich sicher, dass es Pfeifen war. Es machte den Anschein, als würde das Pferd darauf reagieren, denn es machte auf dem Absatz kehrt, stieg und warf danach sofort die Kiste hoch. Egal wie feste sie sich am Hals festgehalten hatte, dem war sie nicht gewachsen. Verrücktes wie, was war bloß in ihn gefahren? Verdammtes Biest. Sie landete auf ihrer rechten Schulter, schlug mit dem Kopf auf, überschlug sich -mehrmals- und kam sicherlich einige Meter weiter zum Stillstand. Sie wagte es nicht zu atmen. Wagte es nicht ihre Augen zu öffnen. Wagte nicht die kleinste Bewegung. Hinüber, das war sie. Ihr Kleid war zerfetzt, ihr Mantel war noch heile. Dafür waren ihre Schuhe in tausend Scherben zerbrocken, die sich in ihr Fleisch bohrten und bluteten wie verrückt. Ihre Arme waren komplett aufgeschürft und dreckig, sowie eigentlich ihr ganzer Körper. Ihre rechte Schulter sah wirklich sehr ungesund aus. Eine Platzwunde 'schmückte' ihr Gesicht. Es waren sicher Minuten vergangen und sie hatte sich nicht gerührt. Bis sie auf einmal scharf einatmete. Dann ertönte ein wirklich sehr kläglicher Laut. Die am Boden liegende Prinzessin heulte wie ein Schlosshund. lol Sie weinte hörbar und sah dabei verdammt hässlich aus. Nicht gerade, was man von einer Märchenprinzessin erwartete.

Ihr Körper brannte wie Feuer. Erst spürte sie gar nicht, dann brach der Schmerz über sie herein wie eine Flutwelle. Oder viel mehr ein Inferno. Ihre Füße fühlten sich an, als würden Igel drin stecken. Die Schulter, auf der sie gelandet war hatte beim Aufprall geknackt. Mehrere Male. Und nun sah sie… nunja… nicht so aus, als würde sie zu ihrem Körper gehören. Blut quoll aus ihrem Körper. Überall. Bestimmt hatte sie auch eine Gehirnerschütterung. Hilfe… ich brauche… Hilfe, schoss es ihr durch den Kopf. So wie sie zugerichtet war würde sie nicht von alleine aufstehen können und laufen erst recht nicht. Auf ihr Pferd würde sie so auch nicht kommen. Wurde sie so sterben? Würde sie jemand finden und retten? Oder würde man ihr auch noch ihre Kleider stehlen, die sie trug? Ein Mordanschlag, kam ihr die Erkenntnis. Es handelte sich eindeutig um einen Mordanschlag. Und der Mörder saß auf dem Pferd, das hinter ihr her war. Wo war er jetzt? Würde er sie jetzt töten? Oder würde er sie einfach so verrecken lassen. Denn sie bezweifelte, dass sie hier lebend rauskam.
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Beitrag von Leona Mo Apr 06, 2015 5:24 pm

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Er hatte Diavolo gerade das Kommando zum Aufbruch gegeben, da sprang der auch schon nach vorn, sodass Alec halb auf seinem Hals landete. Allerdings hatte der Mann sich zeitgleich mit seinem Hengst erschreckt. Denn das blaue, adelige Bündel, welches er eigentlich mit dem anderen Pferd zurücklassen wollte, fing plötzlich an, unglaublich laut zu heulen. Er sah sich irritiert nach dem Bündel um. Weiße Haare quollen aus der Kapuze des Mantels hervor, die dem Reiter beim Sturz wohl irgendwie über den Kopf gefallen sein musste. Vielleicht war sie auch die ganze Zeit drauf gewesen. Der Rest des Mantels war verrutscht und zeigte ein helles Kleid, eine der freien Schultern sah bereits recht ungesund blau aus. Zusätzlich bluteten die Füße der heulenden Person sehr stark. Alec hoben eine Augenbraue. Das Mädchen war eindeutig adelig. Wieso hatte sie keine Schuhe?
Auf den zweiten Blick bemerkte er die Splitter, die auf dem Weg verstreut waren. Dabei auch der Rest eines Absatzes. Glas? Glasschuhe? Wer zum Teufel trug denn schon Schuhe aus Glas? Das Geheule des Mädchens ließ ihm die Ohren klingeln, so laut war es. Unwillig schüttelte sein Hengst den Kopf, um diese Geräusche loszuwerden. Eigentlich sollte er einfach kehrt machen und dieses Geheule hinter sich lassen. Allerdings war das Mädchen verletzt, außerdem wusste Alec, welche Gestalten sich häufig in der Nähe solcher Straßen aufhielten und worauf sie aus waren. Das hatte niemand verdient. Nicht einmal dieses Häufchen. Knurrend stieg er aus dem Sattel, die Kapuze weiterhin über den Kopf gezogen. Er näherte sich dem schrill heulenden Etwas und blieb etwas unsicher stehen. Und nun? Leise räusperte er sich, dann versuchte er, dem Geschreie entgegenzuwirken.
"Hey. Hey! Hör auf zu heulen, Mädchen! Wer weiß, was du anlockst." Es waren mehrere Versuche nötig, um irgendwie zu der Hellhaarigen durchzudringen. "Verdammt, Mädchen! Hey! Sei still!" Er hockte sich neben das weinende Ding. "Beruhige dich doch endlich!" startete er seinen letzten Versuch. Wenn sie so weitermachte, würde er sie einfach auf das andere Pferd werfen und es in Richtung Hauptstadt scheuchen...
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Beitrag von Predawn Mo Apr 06, 2015 6:16 pm

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Tatsächlich weinte die Prinzessin so laut, dass sie ihren Retter in Not gar nicht hörte. Erst bei seinem zweiten versuch konnte sie ihn hören, doch ihr Körper wollte ihr nicht gehorchen. Sie hatte weder ihr Geheulte unter Kontrolle, noch konnte sie sich durch irgendeine Bewegung erkenntlich zeigen. Es kostete all ihre Kraft, die Zähne zusammenzubeißen und sich somit dazu zu zwingen, die Klappe zu halten. Es drangen nun keine Schreie mehr aus ihrem Mund, dafür aber erstickte Laute. Tränen flossen ihr auch noch wie Wasserfälle aus den Augen und ihr Körper erschauderte mit jedem erstickten Schrei. Durch den Vorhand von Tränen konnte sie den Mann, der neben ihr in die Hocke ging. War vermutlich auch gut so, sonst hätte sie erst recht wieder los geschrieen. An den Mantel und die roten Haare erinnerte sie sich gut.

Mit jeder Sekunde wurde der Schmerz in ihrer Schulter unerträglicher. Die Splitter in ihren Füßen und die Schrammen überall am Körper spürte sie kaum noch. Selbst das Atmen wurde schwerer. Sobald sie Luft ein sog bekam sie einen Schlag. Eins sage ich euch Kinder, eine gebrochene Schulter tat verdammt weh.
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Beitrag von Leona Mo Apr 06, 2015 7:14 pm

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Die Schreie verwandelten sich in erstickte Laute, als das Mädchen sich anscheinend krampfhaft versuchte, zu beruhigen. Alec bemerkte, wie sie zusammenzuckte, bei jedem Wimmern. Sein Blick fiel auf ihre Schulter. Die war jetzt nicht mehr nur noch blau, sondern auch noch dick. Definitiv gebrochen.
"So ein Mist..." Murmelte er. Nun kann er sie nicht einmal einfach auf den Wallach schmeißen und diesen ziehen lassen. Wieso um alles in der Welt passierte so etwas gerade ihm?! Er stand auf und griff in seine Tasche. Aus dem Diebesgut fischte er sein Taschenmesser. Er hockte sich wieder neben das Mädchen und schnitt ein langes Stück Stoff vom Saum ihres ohnehin schon in Mitleidenschaft gezogenen Kleides ab, dann richtete sie etwas auf. Beruhigt hatte sie sich noch immer nicht, Tränen flossen wie ein Wasserfall aus der Kapuze hervor.
"Achtung, Prinzesschen, das wird jetzt wehtun." Sagte Alec beiläufig, dann richtete er den Arm des Mädchens so aus, dass die Schulter gerade lag, bevor er ihr mit dem Stück Stoff den Arm am Körper fixierte. Mit einigen weiteren Stoffstücken, welche er ihrem zerstörten Kleidersaum an den sauberen Stellen entnahm, verband er notdürftig die Füße der immer noch heulenden Person. Die Splitter müsste er später auch noch entfernen. Glasschuhe, also wirklich. So ein Schwachsinn. Typisch für den Adel. Bevor das Mädchen noch irgendwie zu sich kommen und zu zetern anfangen konnte, hob Alec sie hoch und steuerte seinen Hengst an.
Diavolo wich einen Schritt zurück und schnaubte warnend, als er seine unerwünschte Reiterin erkannte.
"Keine Sorge, Großer. Dieses Mal bin ich dabei." Diavolo schnaubte noch einmal, dann grunzte er warnend, allerdings wehrte er sich nicht, als Alec die Verletzte auf seinen Rücken hob. Ohne das benommene Wesen loszulassen, um zu verhindern, dass sie gleich wieder herunterfiel, schwang Alec sich hinter sie in den Sattel. "Für's erste wird es wohl etwas mehr Gewicht werden, Diavolo." Der Hengst schüttelte etwas widerwillig den Kopf, vertraute seinem Herrn allerdings und setzte sich brav in Bewegung, als dieser es von ihm verlangte. Mit der gesunden Schulter lehnte das Mädchen an Alecs Brust, sodass er sie besser festhalten konnte. Eigentlich müsste er sie zurück zur Hauptstadt bringen ... Allerdings wusste er nicht, ob er sich dort hineinwagen konnte. Er entschied sich also dafür, ein kleineres Städtchen anzusteuern, in dem es einen Heiler gab, dem man vertrauen konnte. Dieses Städtchen war allerdings ungefähr vier Tagesritte entfernt. Nun, eine große Wahl hatte der junge Mann sowieso nicht. Außerdem, dieses Städtchen war eines der wenigen, in welcher er sich mancherorts auch ohne Kapuze frei bewegen konnte. Er lenkte Diavolo also in die richtige Richtung und ließ ihn im zügigen Schritt die Hauptstraße hinter sich lassen. Doch es dauerte nicht lange, da hörte Alec Hufgetrappel. Es klang seltsamerweise jedoch nicht nach einem Galopp. Er hielt Diavolo an. Die Huftritte stoppten. Verwundert blickte er sich um - und entdeckte den ziemlich verwirrt aussehenden Palominowallach, welcher nach Alecs Verfolgungsjagd nun nur noch mit Trense und Zügeln hinter ihnen herlief. Der junge Rotschopf seufzte. "Na schön. Vielleicht wäre das auch besser. Irgendwie scheinst du ja zu dem Gespann gehört zu haben." Gab er nach. Er schnalzte und streckte die Hand darbietend nach dem Wallach aus. Er wartete so lange, bis dieser sich zögerlich so weit genähert hatte, dass Alec die Zügel packen und über den hellen Hals ziehen konnte. Er klemmte diese zwischen seiner Handfläche und Diavolos Zügeln ein, sodass er den Wallach nun nicht mehr verlieren konnte, dann begab er sich mit dem Tier und dem heulenden Etwas auf den nächsten Trampelpfad. Die Hauptstraße zu benutzen war nun wirklich nicht vorteilhaft.
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Beitrag von Predawn Di Apr 07, 2015 12:19 am

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So viel Selbstbeherrschung in ihrem Zustand aufzubringen war beinahe das neuste Weltwunder. Hatte sie eine Wahl? Sonst würde man ihr nicht helfen können. Für eine adlig Geborene war sie ganz schön mächtig. Nicht wegen ihrer Figur, sondern ihrem eisernen Willen und ihrer Charakterstärke. Das machte all ihre körperlichen Schwächen wett. So weit wie es möglich war, jedenfalls. Sie war ein Kollos, niemand konnte es mit ihr aufnehmen, wenn es um Menschenkenntnis ging. Dafür hatte sie alles, was sie über diese Welt wusste in Büchern gelernt und war somit in gewisser Weise naiv. Was brachte ihr das in diesem Moment? Nichts. All ihr Wissen, all ihre Menschenkenntnis half ihr außerhalb der Mauern rein gar nichts. Niemand hatte sie auf die große, böse Welt vorbereitet. Man hatte sie mit festgeketteten Fesseln ins kalte Nass geworfen.

Vom Schmerz halb in Ohnmacht verfallen hörte sie immer noch die Stimme eines Mannes. Und er fluchte. Eindeutig kein Adel und keiner ihrer Ritter. Hätte sie die Zeit dazu, würde sie auf sich stolz sein. Stolz darauf, dass sie nicht einfach wegdämmerte. Ihre Stärke war bewundernswert, ja wirklich. Obwohl es eindeutig besser wäre, wenn sie einfach schlafen würde. Sie hörte Rascheln und spürte wie sich ihr Kleid bewegte, dann sprach die Stimme erneut zu ihr, warnte sie. Wovor? Schmerzen? Am liebsten hätte sie jetzt gelacht, doch ironischerweise kullerten noch mehr Tränen aus den großen, blauen Augen. Woher nahm ihr Körper die Kraft zu weinen order überhaupt noch bei Bewusstsein zu bleiben? Schlimmer als jetzt könnte es ihr gar nicht gehen. Was auch immer er vor hatte, es sollte es einfach tun. Genau das tat er dann auch. Ohne zu zögern bewegte er ihren Arm, der zu der blauen, geschwollenen und mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit gebrochenen Schulter gehörte. Und sie dachte noch, es könnte nicht schlimmer kommen. Sie hätte gelacht, könnte sie es. Stattdessen japste und stöhnte sie und verzerrte ihr Gesicht noch mehr, als es ohnehin schon verzogen war.
Das würde Falten geben.
Nachdem der Unbekannte ihren Arm fixiert hatte, verband er auch noch ihre Füße, was sie wieder daran erinnerte, dass sie sich immer noch anfühlten, als würden Igel drinstecken. Tränen hatte sie nun keine mehr. Ihr Sicht war zwar noch verschwommen, aber wenigstens war sie nun ruhig. Nur ihr Atem ging noch schwer. Keine Schluchzer, keine Erschütterung. Ruhe.
Starre.

Warme, kräftige Hände hoben sie vom Boden und hievten sie auf… ein Pferd? Das musste ein Pferd sein. Verschwommen sah sie dann, wie man sich hinter sie setzte. Auf die Bedeutung seiner Worte achtete sie nicht mehr. Langsam aber sicher verlor sie die Kraft. Sie war an die Brust des Fremden gelehnt und von seinen starken Armen umrahmt, als er nach den Zügeln griff. Gerade fielen ihre Augen zu, als sie mehr Details des über ihr lehnenden Mannes ausmachen konnte. Rote Haare? Schwarze Kapuze? War es dieser Bandit? Nein, das muss ich mir eingebildet haben…, war ihr letzter Gedanke, bevor sie endlich einschlief.
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Beitrag von Leona Di Apr 07, 2015 1:10 am

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Das Wimmern ließ nach, bis es irgendwann endlich vollständig verstummte. Alec sah durch die roten Strähnen seiner Haare hinunter auf die nun ruhige und gleichmäßig atmende Gestalt. Sie war wohl eingeschlafen. Besser für sie. So würde sie es vielleicht nicht mitbekommen, wenn er ihr die Glassplitter aus den Füßen entfernen musste. Schürfwunden schien sie auch zu haben. Alec seufze leise. Das er sich solche Mühen überhaupt machte ...
Er steuerte den Flusslauf an, an welchem er vor dem Überfall eine Rast eingelegt hatte und hielt die Pferde an. Den Wallach band er fest, von seinem Hengst wusste er, dass er nirgendwohin gehen würde. Er hob die schlafende, junge Frau aus dem Sattel und legte sie auf den Boden ab, wobei er auf ihre Schulter Acht gab. Sie sollte nach Möglichkeit nicht aufwachen. Er knotete den Stoff an ihren Füßen auf und entfernte ihn, dann machte er sich daran, die kleinen Glassplitter mithilfe der Spitze seines Messers zu entfernen (ohne den ohnehin schon malträtierten Füßen noch mehr Schaden zuzufügen natürlich).
Die Prozedur kostete ihn eine Ewigkeit, allerdings entfernte er jedes noch so kleine Stückchen Glas sicher aus den Füßen des Mädchens. Anschließend holte er ein sauberes Leinentuch aus einer seiner Satteltaschen und tauchte es in das kühle Nass des fließenden Stromes, bevor er damit die Wunden der Schlafenden so weit es möglich war säuberte. Er schob die Kapuze von ihrem Kopf herunter, um zu sehen, ob sie im Gesicht verletzt war. Und tatsächlich. Dort pragte eine ziemlich schmerzhaft aussehende Platzwunde. Alec säuberte auch diese, dann spülte er das Leinentuch aus und verstaute es fürs erste wieder, nass, wie es war. Hm. Er sollte diese Adelige nicht mit entblößtem Gesicht durch den Wald transportieren. Er zog ihr die Kapuze wieder ins Gesicht und hievte sie nach dem Verbinden der Wunden erneut auf sein Pferd. Bis zum Abend hin würde er nun keine Pause mehr einlegen.

Der pausenlose Ritt im Trab hatte sich gelohnt. Er war bereits ziemlich weit weg von der Hauptstraße, und außerdem ließ sich bis zur Dämmerung eine geeignete Waldlichtung finden, auf welcher er mit seinem Anhängsel wohl die Nacht verbringen würde. Er hob sie erneut vom Pferd, band den Wallach in der Nähe an und ließ seinen treuen Begleiter auf der Lichtung umherwandern, nur mit Trense und Zügel, da das blaue Bündel nun an dem auf dem Boden liegenden Sattel lehnte, während Alec selbst für ein anständiges Lagerfeuer suchte. Ohne die Frau groß hin und her zu schieben, holte er etwas Brot und den Rest des vom gestrigen Abend übriggebliebenen Fleisches aus der dafür vorgesehenen Satteltasche und setzte sich dann vor das Feuer. Das nass verstaute Leinentuch legte er zum trocknen in die Nähe der Flammen. Leicht genervt seufzend sah er schließlich zu dem Mädchen hinüber.
Was zum Teufel hatte er sich nun wieder aufgebürdet?
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Beitrag von Predawn Di Apr 07, 2015 9:21 am

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Während die Prinzessin schlief, träumte sie nicht und spürte keine Schmerzen. Wohl das Ergebnis irgendeines natürlichen Stoffes, der sich in ihrem ganzen Körper breit machte. Das hatte nicht nur den Vorteil, dass sie sich ausschlafen und erholen konnte, sondern ihrem Retter auch noch ermöglichte ihre Wunden zu säubern, ohne sich mit ihrem Gezappel und Gequengel rumschlagen zu müssen. Sie schlief einfach. Und das war gut so.

Als sie aufwachte, fand sie sich an einen Sattel gelehnt wieder. Es gab ein Feuer, ein Lagerfeuer. Dessen Wärme konnte sie trotz ihrer Abseits gelegenen Position spüren. Das Licht, welches von ihm ausging blendete sie extrem, also versuchte sie erst gar nicht, die dort sitzende Person zu identifizieren. Stattdessen warf sie einen Blick herum und betrachtete die Umgebung. Viel konnte sie allerdings nicht erspähen, denn wie sie feststellen musste, war es bereits nachts. Wie lange hatte sie geschlafen? Der Überfall musste noch am Vormittag gewesen sein…
Ein Seufzer entfloh ihren Lippen. Erst dann schien ihr aufzufallen, dass sie immer noch von Kratzern und Wunden übersäht war. Die Schulter! Oh Gott, wie sie schmerzte! Das Pochen ging durch ihren ganzen Körper und dann hatte sie schrecklich Kopfschmerzen. Als sie sich an den Kopf fasste, bemerkte sie ein Wunde. Hoffentlich hatte sie keine  Gerhirnerschütterung… Wie schlimm war sie gefallen? Sie konnte sich nur schwer an den Unfall erinnern, also versuchte sie es im Gedächtnis nach zu stellen. Das gestohlene Pferd hatte gebockt, wie verrückt. Das war der Grund für ihren Fall. Wie sie fiel wusste sie nicht mehr und was genau danach passiert wusste die Prinzessin auch nicht mehr zu hundert Prozent. Konnte man es ihr verübeln? Ihre Erinnerungen waren trüb, genauso wie ihr Bewusstsein es zu der Zeit gewesen war. Jemand hatte ihr geholfen, natürlich, hatte ihr jemand geholfen. Sonst wäre sie nicht hier.

Schwindel. Mit einem Mal wurde ihr schlecht. Vielleicht sollte sie es erstmal mit dem erinnern sein lassen. Nieves Eirlys Lumia Roi entschied sich, trotz des blendenden Lichts, das vom Lagerfeuer ausging, die dort sitzende Person näher zu betrachten. Dann traf es sie wie ein Schlag ins Gesicht. Der Mantel, die Haare. Sie erinnert sich. Ja, jetzt erinnerte sie sich. Es war dieser Bandit, der dort saß. Oder war er doch kein Bandit? Wenn er einer wäre, hätte er sie sicher getötet. Oder war sie eine Geisel? Schnell betrachtete sie ihren Körper. Nein, keine Fesseln. Nirgendwo. Sie war keine Geisel. Wer war dieser Mann also? Wieso war er beim Überfall dabei und wieso verdammt nochmal hatte er sogar ihre Wunden gereinigt? Moment. Sie war übersäht von Verletzungen. Hatte er etwa… Um sie alle zu reinigen müsste er doch… Oh mein Gott, war das Einzige, was sie in diesem Moment dachte. Sie war eine gute Prinzessin gewesen. Die perfekte Tochter für ihren Vater und König. Aus Jungen und Männern hatte sie sich nie viel gemacht, selbst nicht in der Pubertät. Noch kein Mann dieser Welt, außer vielleicht ihr Vater, hatte mehr als ihre nackten Hals, Schultern oder Arme gesehen. Und genau deshalb würde das Gesicht der Prinzessin jetzt genauso rot wie die Haare des jungen Mannes am Feuer.

Sie räusperte sich, versuchte ihre Stimme wieder zu finden. "Wer…" Ihre Stimme war nicht mehr als ein Krächzen. Erneut räusperte sie sich und fing dann an zu husten. Man… war ihre Kehle vielleicht trocken… "Wasser…" War dann ihr zweiter Versuch. Wasser brauchte sie erstmal dringender als eine Erklärung. Wenn sie etwas getrunken hatte, würde sie den Rothaarigen verhören. Sie musste wissen, was hier vorging und zwar sofort! …oder sobald sie wieder sprechen konnte.


Zur Gehirnerschütterung:
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Beitrag von Leona Di Apr 07, 2015 12:50 pm

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Nach einiger Zeit vernahm Alec ein leises Krächzen. Hm? War das Mädel wach geworden? Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das Bündel. Tatsächlich. Und sie verlangte Wasser. Nun gut, verständlich. Alec richtete sich resigniert auf und lief zu dem Mädchen herüber. Aus der Satteltasche direkt hinter ihr nahm er die Feldflasche, die er erst kürzlich befüllt hatte und hielt sie der Hellhaarigen an die Lippen. Er bezweifelte stark, dass sie, benommen, wie sie war, in der Lage sein konnte, selbst zu trinken. Nachdem sie genug hatte, verstaute er die Feldflasche und entfernte sich erneut von der kleinen Gestalt. Er setzte sich auf denselben Platz, auf welchem er vorher saß und schob etwas mehr von dem gesammelten Holz in das kleine Lagerfeuer, während der Himmel immer mehr Sterne zeigte.
Vielleicht dauerte es noch eine Weile, bis die junge Frau zu sich kommen würde, vielleicht würde sie auch sofort beginnen, ihn mit Fragen zu löchern. Innerlich seufzend begab er sich in den Schneidersitz und beobachtete die Flammen. Sie tanzten auf eine faszinierende Art und Weise in die Höhe, ließen das trockene Holz unter ihnen knacken und Funken schlagen.
Alec mochte das Feuer. Allerdings konnte es einem auch Angst machen, so lange man es nicht im Zaum hielt. Feuer war mächtig. Feuer war rücksichtslos. Und dennoch konnte es Licht und Wärme spenden. Es konnte sogar Hoffnungsträger sein. Eine interessante Kombination. In Gedanken versunken hob Alec seine Hand hoch zu seinem Gesicht. Unter den von seinen Handschuhen freigelegten Fingerspitzen konnte er den Stoff über seinem rechten Auge spüren. Die Augenklappe begleitete ihn bereits eine Ewigkeit. Er spürte es gar nicht mehr, wenn er sich nicht darauf konzentrierte. Auch an die eingeschränkte Sicht hatte er sich gewöhnt. Und dabei konnte er auch mit seinem rechten Auge perfekt sehen. Nur es zu zeigen war gefährlich. Er würde diesen Fehler nicht noch einmal begehen.
Er ließ von seiner Augenklappe ab, ließ die Hand wieder sinken und besah sich unter der Kapuze hinweg weiterhin die Flammen.
Bis zu einem gewissen Grad konnte er sich sogar mit ihnen vergleichen.
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Beitrag von Predawn Di Apr 07, 2015 1:42 pm

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So ein Glück! Der Bandit hatte sie gehört. Er war aufgestanden und hatte ihr Wasser gegeben. Überraschenderweise war er so rücksichtsvoll, dass er ihr beim Trinken half. Mit nur einem Arm hätte es sich schwierig gestaltet. Bei dem Gedanken, dass er sie vermutlich in Unterwäsche gesehen hat, glühten ihre Wangen erneut. So was aber auch… Das Wasser hatte trotz allem gut getan. "Du…" fing sie an, dann, als sie sicher war, dass ihre Stimme richtig funktionierte, "Du. Wer bist du? Ich habe dich gesehen, du warst beim Überfall dabei, nicht wahr?" Und da war sie schon, die Frage der Fragen. "Ich nehme mal an, du bist kein Bandit. Das ergäbe nämlich keinen Sinn." Sie sah ihn an, wollte ihm eigentlich einen selbstsicheren Blick verpassen, aber dann… Verdammt noch mal, sie ja wohl kein Kind mehr, oder? Es war trotzdem peinlich. Verübeln konnte sie es ihm auch nicht. Schließlich war es nötig gewesen, ihre Wunden zu säubern. "Aaah!" Zischte sie. Ihr Kopf, ihr Verdammter Kopf tat weh. So, als wolle er, dass sie bloß nicht zu viel nachdenkt. Na toll. Wie sollte sie das denn nicht tun? Beleidigt hieb sie ihre heile Faust in den Boden unter ihr. Unfair.
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Beitrag von Leona Di Apr 07, 2015 2:11 pm

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Die wohl wieder funktionsfähige Stimme des Mädchens riss Alec aus seinen recht melancholischen Gedankengängen. Na toll. Nun begann es. Die Fragerei. Er seufzte leise und sah unter der Kapuze durch seine Haare zur Prinzessin hinüber. Er war sich ziemlich sicher, dass es eine war. Allein schon das Kleid sprach ja wohl Bände. Sie sagte, sie habe ihn gesehen, beim Überfall auf ihre Kutsche.
Hm? Wann war sie denn vor seine Füße gestolpert? Vielleicht hatte sie einen Blick erhascht, als sie dabei war, abzuhauen.
Was nun? Ob er ein Bandit sei? Gute Frage. Konnte er sich als Bandit bezeichnen? Er entschied sich für eine recht vage Antwort. "Zu der Gruppe der Angreifer gehöre ich nicht. Ich war nur in derselben Gegend." Alec bemerkte, dass die Hellhaarige versuchte, ihm stur ins Gesicht zu blicken. Allerdings sah er auch, wie sie dabei rot anlief. Wieso um alles in der Welt lief sie rot an? Bald könnte sie ja seinen Haaren Konkurrenz machen. Was dachte sie sich da?
Den Blick wieder von ihm abgewendet, schien das Prinzesschen recht frustriert mit sich zu rangeln. Alecs Augenbraue hob sich, als sie mit der Hand auf den Boden schlug. "Ist dir eine gebrochene Schulter nicht genug, Mädchen?" Sagte er zu ihr, nicht ohne eine Portion Sarkasmus in der Stimme.
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Beitrag von Predawn Di Apr 07, 2015 5:11 pm

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Der Rothaarige schien nicht begeistert von ihrer Fragenstellerei. Was hatte er denn gedacht, was sie tun würde? Einfach wieder einschlafen und warten was passiert? Doch er antwortete. Er war also kein Mitglied der Gruppe. Das war schon mal ein Anfang. Wenn er so vage redete, würde er wohl nicht viel preisgeben wollen. Das würde ihre Neugierde abbremsen, doch sich dadurch beirren lassen würde sie sich nicht. Niemand zwang ihn dazu, auf ihre Fragen zu antworten. Sie würde solange quetschen bis sie zufrieden war. "Das bestätigt meine Vermutung." Für einen Moment hielt sie inne. Wog ab, welche Frage sie als nächstes stellen sollte. "Wo befinden wir uns? Wohin wolltest du mit mir aufechen?" Würde sie jetzt weiter nach seinem Namen, seiner Tätigkeit und was sonst noch bohren, gäbe er ihr garantiert keine Antworten mehr. Das würde sie also auf später verschieben.

Fast wäre sie zusammengezuckt, als das Streichholz sie ansprach. Und als die Erkenntnis darüber kam, wie er mit ihr sprach staunte sie nicht schlecht. Gut, vielleicht wusste er nicht wer sie war, das konnte vorkommen. Wieso er so etwas komisches von sich gab, war ihr allerdings schleierhaft. Von Sarkasmus hatte sie noch nie gehört. Adlige vermieden die einfache Sprache des Volkes. "Mein Name lautet Nieves-" Sie stockte, dann kam sie zu einem Entschluss. Wen nicht wusste wer sie war, konnte sie das vielleicht sogar ausnutzen. Dass man an ihrer Kleidung und Ausdrucksweise allein schon erkannte, welchem Stand sie angehörte, fiel ihr nicht in den Sinn. "Nenne mich Nieves." Ein triumphierendes Grinsen formte sich auf ihren Lippen. Perfekt! So sollte es funktionieren! "Dürfte ich den deinen erfahren?"
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Beitrag von Leona Di Apr 07, 2015 10:16 pm

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Hm. Bis jetzt ging die Prinzessin ziemlich gefasst mit der Situation um. Das nächste, wonach sie fragte war der Aufenthaltsort. Der Dieb warf mehr aus Langeweile als wirklich aus Notwendigkeit einen weiteren Stock ins Feuer. "Wir befinden uns in Forêt De Feuillus, dem Wald nahe der Hauptstraße." Literally Laubwald Antwortete Alec auf die Frage des Mädchens. Hm? Was nun? Sie nannte ihm einen Namen. Nieves also, huh? Alec grinste leicht spöttisch in sich hinein, unter dem Schatten seiner Kapuze versteckt. Sie hatte ihm nicht ihren vollen Namen genannt. Vielleicht dachte sie, er wusste nicht, wer sie war? Allein ihre Kleidung und ihre Art, zu sprechen verrieten das Prinzesschen doch von vornherein. Sollte er ihre Illusion aufrecht erhalten? Er entschied sich klar für Nein. Wie viel Gefahrenbewusstsein war in dem Mädchen wohl vorhanden?
"Wenn du mich unbedingt mit einem Namen anreden möchtest, Prinzessin, dann nenn mich Alec." Gab er preis. Nach dieser Antwort riss er seinen Blick von den Flammen los und stand auf, um noch schnell nach seinem Hengst und dem am Baum festgebundenen Wallach zu sehen. Wieso war er ihnen überhaupt gefolgt? "Hey, Prinzessin. Ist das dein Pferd, das mir den ganzen Tag hinterhergelaufen ist?" Fragte er nach. Es wäre ziemlich günstig, wenn der Wallach ihr gehören würde. Sobald sie sich alleine halten konnte, brauchte Diavolo kein zusätzliches Gewicht mehr zu tragen, ohne, dass Alec damit rechnen müsste, dass Nieves erneut in hohem Bogen flog. Wie sie bei ihrem Reitstil Diavolo überhaupt vorwärts bekommen hatte, war ihm so oder so ein Rätsel.
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Beitrag von Predawn Mi Apr 08, 2015 9:16 am

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Das ganze mit dem Lagerfeuer fand die Prinzessin unglaublich interessant. Jetzt, wo es sie nicht mehr so blendete, konnte sie es richtig betrachten. Sie hatte davon nur in Büchern gelesen und Ritter gelegentlich mit Feuer gesehen. Aber die benutzten dafür vorgesehene Feuerstellen im Palastgarten. Offiziell waren die ja fürs Adel, aber… der Rauchgestank zerstörte ihre Kleider. Deshalb hatte man nie zusammen am Feuer gesessen. Lange Rede kurzer Sinn: Feuer war wirklich schön! Einen Kamin hatte sie ja in ihrem Gemach, natürlich, sonst würde sie im Winter erfrieren. So ein offenes Feuer war gar nichts dagegen. Sie konnte das Feuer riechen! okay Nieves. yeah. It's fire. You okay there?

Forêt De Feuilus? Die Prinzessin dachte nach. Man hatte sie das ganze Königreich geografisch auswendig lernen lassen. Viel half ihr das im Notfall auch nicht. Doch, ja, sie wusste jetzt wo sie waren. Wie weit sie mit der Kutsche gekommen waren wusste sie nicht, aber sie waren jetzt verdammt weit weg von der Hauptstadt. "Das ist weit von der Hauptstadt entfernt…" sprach sie dann laut aus. Ihre vorherige Frage, die man unbeantwortet gelassen hatte, stellte sie erneut. "Dürfte ich trotz allem erfahren, wohin du gedenkst mich zu bringen?" Der Wald in dem sie sich befanden lag zwar nahe der Hauptstraße, doch soweit sie informiert war, lag Voison weit südwestlich. Der Wald und die Hauptstraßen gingen in Richtung Osten. Sie würden also einen großen Umweg machen, wenn sie weiter durch den Wald reisten. Genaugenommen hatte die Prinzessin nämlich keine Ahnung, wie das gemein Volk reist. Also nahm sie an, er würde den Weg durch den Wald nehmen. Dahinter lag nämlich die nächste Stadt.

Da! Er nannte sie Prinzessin und duzte sie. Das im selben Satz. Er wusste also wer sie war, ja? Und trotzdem besaß er den Nerv, sie zu duzen? Höchst Respektlos. "Du weißt, wer ich bin und wagst es dennoch mich zu duzen?" Sagte sie mehr aus Impuls, anstatt, dass es sie tatsächlich störte. Dann fügte sie hinzu, "Alec." So schlecht klang der Name für einen Bürger gar nicht. Bei einem war sie sich sicher, er war nicht aus Royaume. Hier gab es solche Namen nicht. "Dein Name ist unüblich. Woher stammst du?"

Nach seinen Worten war der junge Mann aufgestanden und ist zu einem nahe gelegenen Baum gegangen. Erst da fiel ihr auf, dass etwas an ihm festgebunden war. "Snow!" Rief die Prinzessin und machte Anstallten, sich um zu positionieren, um die Pferde besser sehen zu können. Mehrzahl. Fakt, dort standen zwei Pferde. Das andere Ross identifizierte sie umgehend. Es handelte sich um das Tier, welches sie beim Überfall gestohlen hatte. Dann traf es sie wie ein Schlag. "Der Falbe. Er gehörte dir?" Das ließ sie erstmal sacken. Sie hatten sein Pferd gestohlen und er ihres? Ein leises Kichern ging von ihr aus. "Snow ist darauf dressiert, mir zu folgen," Da war es wieder. Er sprach sie einfach mit Prinzessin an. Sie hatte ihm ihren Namen nicht aus Spaß genannt. Rache. "Schwein." Wenn er ihren Status zum Spitznamen machte, dann tat sie es ihm gleich. Bam, das ist hart xD
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Beitrag von Leona Mi Apr 08, 2015 2:55 pm

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Während er zu den Tieren gegangen war, hatte die Prinzessin weitergesprochen. Beiläufig beantwortete Alec weiterhin ihre Fragen. "Ja, das ist in der Tat sehr weit weg von der Hauptstadt. Weshalb ich auch nicht wieder zurückreiten werde." Da stellte Nieves noch eine weitere Frage. Mh. Die wird er gerade wohl überhört haben. Wohin er sie bringen würde? "Wir reiten in Richtung Norden weiterreiten, nach Ville. Dort gibt es einen Heiler, dem man vertrauen kann." Literally Stadt

Ah, nun hatte Prinzesschen also bemerkt, dass sie erkannt wurde. Und jetzt beschwerte sie sich darüber, dass sie ihn duzte? Ha! Unglaublich. "Ja, ich weiß, welchem Stand du angehörst. Und ich duze dich tatsächlich. Wundert es dich? Respekt ist nichts, was man in die Wiege gelegt bekommt. Man muss ihn sich verdienen. Ich werde dich erst respektvoll anreden, wenn du mir einige sehr gute Gründe dafür lieferst." Machte er ihr seinen Standpunkt klar. Alec hatte nie etwas von dieser erzwungenen respektvollen Art gehalten. Die Adeligen, die er früher anreden sollte, hatten ihm niemals einen Grund dafür gegeben, respektvoll zu sein. Er hatte kein Verständnis für so etwas.

Hm? Was hatte sie nun gesagt? Snow? Ah, der Wallach gehörte also wirklich ihr. Wie praktisch. Gut, dass Alec sich dazu entschieden hatte, das Tier mitzunehmen. Auf ihre nächste Frage hin nickte Alec. "Ja, du hast mir meinen Hengst gestohlen, als du flüchten wolltest." So war das also. Das Tier war darauf dressiert, das Prinzesschen nicht alleine zu lassen. Pff. Dressiert. Und darauf war sie stolz? Würde das Pferd ihr auch freiwillig überall hin folgen, wenn es ihm nicht beigebracht worden wäre? Selig klopfte er Diavolo den Hals. Der Falbhengst tat es. Er folgte seinem Herrn aus freien Stücken und war auch immer an dessen Seite, wenn er rief. Alec hatte tatsächlich einen sehr treuen Begleiter in Diavolo gefunden. Und das, obwohl jeder andere nahezu panische Angst vor dem Pferd hatte.

Hatte das Prinzesschen ihn gerade Schwein genannt? Ein kurzes Lachen entwich Alec, allerdings ein freudloses und sehr trockenes Lachen. Aber er ging nicht darauf ein. Natürlich nicht, wieso sollte er auch? Er begab sich zurück an das Lagerfeuer und setzte sich erneut im Schneidersitz nieder. Normalerweise hätte er nach oben gesehen, zu den Sternen, die mittlerweile aufgegangen waren. Aber da er nicht alleine war, wollte er auch seine Kapuze nicht abnehmen. Ugh. Warum hatte sie sich auch ausgerechnet auf Diavolo setzen müssen? Hätte sie ihren Snow genommen, wäre Alec jetzt nicht in dieser Situation.
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Beitrag von Predawn Mi Apr 08, 2015 7:58 pm

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Ville? So weit nordöstlich? Das war die genau entgegengesetzte Richtung! Ah… Es wird 2 Tage dauern, bis sie wieder Zuhause war. 1 Tag, um in Ville anzukommen und 1 Tag um zurück zur Hauptstadt zu reiten. Von da aus wieder nach Voison nahm 3 Tage in Anspruch. Sie würde also erst in 5 Tagen dort sein, wenn alles nach Plan lief. Ob das dem Königshaus in Voison so passte? Schließlich handelte es sich um ein aggressives Reich. Nachher schmissen sie den Deal. Ein ergebenes Seufzen. "Umzukehren macht tatsächlich keinen Sinn."

Die Prinzessin schnaube empört. "Respekt muss man sich verdienen?" Überraschenderweise spielte ein belustigtes Lächeln auf ihren rosa Lippen. "Dann behandele mich zuerst einmal wie eine Gleichberechtigte, Schwein. Ich bin viel mehr als nur eine Prinzessin." Was für ein außergewöhnlicher Typ sie gerettet hatte. Dieser Alec… sie wollte mehr erfahren. Er war der Erste, der von ihrem Stand unbeeindruckt war. Außerdem schien er irgendetwas verstecken zu wollen. Ob es sie jedoch interessierte oder nicht, da war sie sich noch nicht sicher. So wie die Spannung momentan zwischen ihnen war, hatte sie keine Chance mehr zu erfahren. Also musste sie vorsichtig umhertasten.

Es stimmte also. Sie hatte ihm doch tatsächlich sein Pferd gestohlen? "Akzeptiere meine ehrliche Reue. Die Situation machte solch eine Maßnahme unumgänglich. Wäre es mir möglich gewesen, hätte ich das meine Pferd genommen." Einen Moment herrschte Stille, dann wiederholte sie noch einmal, mit weniger geschwollenen Worten, "Es tut mit aufrichtig leid." Das Alec an ihrem fatalen Sturz mitschuld war, wusste das naive Ding nicht. Sonst hätte sie vermutlich ganz schönen Tumult veranstaltet. "Könntest du… Snow zu mir bringen?" Fragte sie zögerlich und sah ihren Wallach an, der immer noch nervös von all der Verwirrung des Tages war. Sie wollte ihm zeigen, dass es ihr einigermaßen gut ging, dass sie sicher war. Dann würde er sich wieder entspannen können.
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Beitrag von Leona Do Apr 09, 2015 11:27 pm

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Alec starrte weiterhin in die Flammen, als die Prinzessin nach Gleichberechtigung verlangte. "Mehr als eine Prinzessin, ja? Was denn zum Beispiel?" Fragte Alec, leicht gelangweilt. War es nicht immer so? Der Adel dachte, er ist nicht nur über den Bürgertum zu stellen, nein, er hatte auch noch eigenes Potential. Die meisten ruhten sich auf ihrem Rang aus, von Charakterstärke oder ähnlichen, war meistens nichts zu sehen.

Mit schön umschreibenden, geschwollenen Worten versuchte sie, Reue für das Stehlen Diavolos kenntlich zu machen. Ausnahmsweise glaubte Alec ihr da auch. Sie wäre ja nicht gefallen, hätte sie ein anderes Pferd gewählt. Als Alec keine Reaktion zeigte, bat sie ihn darum, ihr den Wallach zu bringen. Leise und unhörbar für das Prinzesschen zischte der Mann. Wie oft sollte er noch hin und her laufen?! Er richtete sich wortlos auf und lief wieder auf die Pferde zu. Verwirrt von seinem erneuten Erscheinen hob Diavolo fragend den Kopf. Alec kraulte dem Hengst die Nase, dann band er den Wallach los und bewegte sich auf das Mädchen zu. Diavolo folgte Alec. Der Rotschopf warf Nieves die Zügel ihres Pferdes zu, dann began er sich auf seinen Platz. Diavolo stand hinter ihm und senkte den Kopf. Innerlich schmunzelnd strich der Dieb ihm über die Mähne und den Hals, dann den Kopf und die Nüstern. Diavolo ließ sich diese Aufmerksamkeit gefallen, ehe er sich zum Grasen abwandte. Trotz alledem blieb er dicht neben Alec stehen. So, wie er es meistens tat.
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Beitrag von Predawn Fr Apr 10, 2015 10:06 am

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Anscheinend war dieser junge Mann namens Alec fest davon entschlossen, sie auch nur keines Blickes zu würdigen. Hasste er sie so sehr? Ging sie ihm tatsächlich so sehr auf die Nerven? Würde es in ihrer Macht stehen, würde sie ja alleine weiterreiten. Oder fiel mehr zurück zum Schloss reiten. Sie seufzte. Dieser Alec, er hatte eindeutig was gegen sie. Allerdings wollte sie es nicht dabei belassen. Sie hatte den Entschluss gepackt, ihm zu beweisen, dass sie nicht einfach nur ein dummes Schoßhündchen ihres Vaters war. "Der Grund für meine Reise," begann sie zu erzählen, "die Kutsche war auf dem Weg nach Voison. Dort sollte ich mich mit dem Kronprinz verloben." Mit aller Kraft versuchte sie bestimmt zu klingen, aber… sie war nun mal nervös. Der Typ, den sie heiraten sollte konnte 12 oder 50 sein. Es wäre reinster Zufall, wenn er denn tatsächlich so alt wäre wie sie. Oder sie ihn tatsächlich leiden konnte. Doch sie durfte ja wohl hoffen, oder? Hoffen, sich in den Mann zu verlieben, mit dem sie sich verloben musste. "Ich würde ihn zum ersten Mal sehen und egal, ob ich ihn mochte oder nicht, ich müsse ihn heiraten." Ein Seufzer. So wie sie es ihm erzählte, würde er wohl kaum die Aufopferung verstehen. Sie klang momentan wirklich nach einem einfachen Schoßhündchen.
"Jetzt hör mich mal zu." Diesmal war sie wirklich entschlossen. "Ich bin die älteste Tochter des Königs. Ich habe Pflichten, zu denen ich gezwungen werde sie zu erfüllen. Natürlich verstehe ich, dass alles für das Volk geschieht. Ich war steht's die perfekte Tochter für meinen Vater, ich gehorchte mit Verständnis für das, was ich tat. Eine bessere Prinzessin gäbe es nicht…" Sie stockte. Was erzählte sie denn jetzt wieder? Ein Seufzer, ein Kopfschütteln. "Meine jetzige Aufgabe, ich verstehe sie. Mir ist klar, dass ich es für das Volk tue. Ich muss einen Wildfremden heiraten, um meinem Volk besseren Schutz zu gewähren, es vor Krieg und Kriminalität zu schützen. Unsere Armee ist schwach. Unsere Bauen und unsere Bildung um so besser." Irgendwann hatte sie genauso wie Alec angefangen wie hypnotisiert ins Feuer zu starren. Doch dann sah sie ihn fest an. "Sag mir, verdiene ich keinen Respekt dafür, mich selbst für mein Volk aufzugeben?"

Auf ihre Entschuldigung reagierte er nicht. Sie seufzte, was hatte sie bloß falsch gemacht? Ihr Pferd brachte er ihr trotzdem. Sie bedankte sich, dann fügte sie hinzu;
"Es ist nicht meine Absicht, dir die Reise zu erschweren. Es tut mir leid." Nach diesen Worten wandte sie sich ihrem Palominowallach zu. Zögerlich streckte er seine weiche Nase zu ihr herunter, die sie beruhigend streichelte. "Mir geht es gut, keinen Grund zu Sorge." Flüsterte sie ihm zu. Snow schien entspannter, er schnaubte sogar. "Braver Junge." Sie streichelte ihm die Nase und warf seine Zügel über seinen Hals. Alec schien Sorge gehabt zu haben, dass der helle Vierbeiner ihm abhauen würde.
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Beitrag von Leona Fr Apr 10, 2015 5:50 pm

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Während er Nieves ihren Wallach holte, redete sie beinahe ununterbrochen weiter. Was plapperte sie nun wieder? Ah, sie sollte also heiraten.
Was für ein braves Schoßhündchen.
Nun bekam ihr Ton etwas weitaus ernsteres. Sie wollte ihm also weismachen, was für eine perfekte Prinzessin sie war? Wow. Und dafür wollte sie Respekt?
Das Mädchen erzählte weiter, nun augenscheinlich ziemlich vertieft. Dann fragte sie ihn, ob das nicht respektabel genug wäre. War das wirklich ihr Ernst?
"Du erwartest deinem Stand gemäßen Respekt von mir? Für was genau? Dafür dass du eine ach so perfekte Prinzessin bist, nur nickst und lächelst obwohl du rein gar nichts verstehst? Ich sag dir was, Prinzessin. Was du machst ist keine Wohltat und erst recht keine Aufopferung. Du ziehst von einem noblen Haus ins Nächste. Dein Leben wird sich nicht ändern und du wirst sowieso nichts davon erfahren, was genau mit dem Volk geschieht, so, wie du auch jetzt keine Ahnung davon hast. Nur dein Gewissen wäre beruhigt, wenn du eines aufweisen kannst. Du wirst ein paar Kinder gebären, sie den Mägden zur Erziehung überlassen und dich über zu langweiliges Essen beschweren. Welch eine Aufopferung. Welch ein schwerer Schritt, den du da tust, als das brave, kleine Schoßhündchen, das du nun einmal bist." Antwortete Alec dem kleinen Welpen, mit gerade zu beißendem Spott. "Du hast rein gar nichts von mir zu erwarten." Fügte er noch hinzu.

Nachdem Nieves ihren Wallach gestreichelt und begrüßt hatte, warf sie diesem nur die Zügel um den Hals. So, er würde also nicht davonlaufen? Gut, wie sie meinte. Sie kannte das Pferd schließlich besser. Sollte es weglaufen, würde sie bald hinter Diavolo herlaufen müssen. Auch, wenn sie nicht so viel zu wiegen schien. Alec jedenfalls war sie recht leicht vorgekommen.
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Beitrag von Predawn Fr Apr 10, 2015 6:52 pm

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Alles was sie gesagt hatte. Ihre Ehrlichkeit, ihren Mut. Er machte es zu nichte. Er lachte über sie. Verspotte sie. Hielt sie für ein Schoßhündchen. Hatte er ihr überhaupt zugehört? Hasste er sie so sehr? Dachte er wirklich, sie wäre so oberflächlich? Sie würde sich nur um Geld und Komfort interessieren? Schöne Kleider und Schmuck? Sie schäumte vor Wut. "Hast du… hast du mir überhaupt zugehört?" Zischte sie. Komischerweise schwankte ihre Stimme und sie hörte sich auch nur halb so wütend an, wie sie eigentlich sollte. Dann liefen Tränen, die sie nicht kontrollieren konnte. "Ich habe eigene Träume! Das Geld… alles… es ist mir egal!" Sie schluchzte einmal und viele weitere Male. Laut hörbar weinte sie, so wie zuvor nach ihrem Sturz. "Ich will… will doch nur…" Schweratmend, keuchend, schnäuzend versuchte sie zu reden, doch se verlor ihre Stimme. "Darf ich… nicht… nicht lieben? W-weil ich… ich eine… P… Prin-prinzessin bin?" Laut heulte sie auf, versuchte sich zu sammeln. Scheiterte und versuchte es noch einmal. "Hasst… hasst…" sie versuchte es auszusprechen, aber sie konnte nicht. Verzweifelt wischte sie mit ihrer einigermaßen heilen Hand in ihrem Gesicht herum. Doch die Tränen hörten nicht auf, was sie nur noch mehr frustrierte und sie dazu verleitete, noch mehr zu weinen.
Wieso wurde sie als Prinzessin geboren? Wieso wurde sie dafür gehasst, sich um ihr Volk zu kümmern? Sie wollte alles richtig machen. Sie war nun mal in diese Rolle geboren, sie würde diese Rolle spielen. Sie gab sich dafür auf und dann kam so ein Schwein daher und weigerte sich, das anzuerkennen? Wie viele andere mussten wohl so über sie denken?
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Beitrag von Leona Sa Apr 11, 2015 7:22 pm

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Oh nein, bitte nicht schon wieder! Alec legte sich die Hand an die Stirn, als ihr Geplärre wieder den ganzen Wald von ihrer Anwesenheit behelligte. "Hör auf zu heulen!" Zischte der Dieb äußerst genervt. Erst redete sie so einen Unsinn vor sich her und erwartete Respekt dafür, und jetzt konnte sie die Wahrheit nicht ertragen und heulte sich die Seele aus dem Leib.
Was stammelte sie jetzt? Geld war ihr egal, ob sie denn nicht lieben durfte, nur, weil sie eine Prinzessin war? Was sollte das denn jetzt schon wieder?
"Prinzessin, hast du mir nicht zugehört? Mit Liebe hat diese gesamte Geschichte doch überhaupt nicht zutun! Und du glaubst, Geld wäre dir egal, aber hast du jemals ohne gelebt? Hast du jemals auf der Straße gelebt, ohne Dach über dem Kopf, ohne Essen, allein im Regen? Ich bezweifle es stark. Also woher willst du wissen, ob Geld dir wirklich egal ist?" Sie verstand wirklich gar nichts von dieser Welt. So ein naives Ding...
Er seufzte und hielt sich den Kopf. "Und jetzt hör auf. Zu heulen. Verdammt noch mal."
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Beitrag von Predawn Sa Apr 11, 2015 8:20 pm

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Aufhören zu weinen? Nachdem er sie so niedergemacht hatte? Sie wollte etwas sagen, konnte aber nicht. Dann kam ihr Alec schon zuvor. Sie musste feststellen, er hatte Recht. Er hatte Recht als er sagte, dass sie noch nie ohne Geld gelebt hatte. Er hatte Recht als er sagte, dass sie noch nie auf der Straße leben musste. Er hatte Recht als er sagte, dass sie noch nie hungern musste. Aber woher sollte sie all das auch wissen? Also zwang sie sich mit dem Weinen aufzuhören. "Ich habe wohl keinerlei Recht zu weinen." Stellte sie fest, immer noch mit schwankender Stimme. "Schließlich wurde ich vor allen Gefahren dieser Welt beschützt. Wurde in einem Schloss gefangen gehalten. Hatte niemanden mit dem ich reden konnte, bis auf Personal, Ritter und andere Adelige." Ein bitteres Lächeln formte sich auf ihren Lippen. Es passte nicht in ihr süßes Gesicht. "Das Personal würde es niemals wagen mir zu widersprechen. Für die Ritter war ich immer nur ein Püppchen, ein Spielzeug, das sie unbedingt haben wollten. Und mit den Adeligen muss ich gar nicht erst anfangen, oder?" Aus irgendeinem Grund sah sie beschämt zu Boden. Ein Seufzer entwich ihr, dann fügte sie hinzu; "Ihr seid die erste Person, die keine Angst vor mir hat oder mich wie einen Gegenstand behandelt, Alec."
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