Pre's Welt
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Liam x Avrilla

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Liam x Avrilla - Seite 4 Empty Re: Liam x Avrilla

Beitrag von Predawn Do März 28, 2013 8:36 pm


Aus dem Augenwinkel beobachtete Liam, wie Avrilla den Teller zwar nahm, aber nur zögerlich darin herum rührte, bis sie schließlich einen Löffel nahm. Besonders begeistert schien sie ja nicht, eher so, als würde sie die Suppe am liebsten weit von sich weg werfen. Nur zwei Mal schaffte sie es, sich zu überwinden und hinunter zu schlucken, dann nahm sie den Teller und hielt ihn ihm hin - doch er ignorierte ihn einfach. Sie sollte wirklich etwas essen, aber scheinbar hatte sie absolut keinen Hunger. Nachdem das Schattenwesen sich wieder zurück an die Wand lehnte, ging plötzlich irgendetwas in dem Mädchen vor. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich rasend schnell von Schreck über Angst zu Sorge. Und er hatte absolut keine Ahnung, woran es lag. Was war denn jetzt plötzlich wieder los? Was hatte er falsch gemacht? Hatte er ihr weh getan? Etwas falsches gesagt? Dabei hatte sie gerade eben doch noch so erleichtert - wenn auch müde - gewirkt. Verwirrt nahm Liam den Teller mit der noch immer dampfenden Suppe und stellte ihn, ohne es selber wirklich zu registrieren, neben dem Bett ab. Er hatte ihr nichts böses gewollt - er hatte nur die Wunde... die Wunde... er ging davon aus, das sie von ihrer doch recht beschwerlichen Reise stammte, das wäre zumindest das naheliegenste und keinesfalls verwunderlich. Nein, das konnte nicht das Problem sein. Aber was dann? Vollkommen vor den Kopf gestoßen sah er zu, wie sich seine Schneeprinzessin gegen seine Schulter lehnte und in die Decke des Bettes kuschelte, nur um sich gleich wieder zu lösen und aufzurichten. Ohne ihn anzusehen murmelte sie schließlich eine Entschuldigung, und nun vollkommen verwirrt runzelte das Schattenwesen seine Stirn.

Sie hatte doch gar nichts getan. Und doch wirkte sie vollkommen verstört, und total am Ende. Ohne zu wissen was er tat schloss er Avrilla schließlich noch ein Mal sanft in die Arme - er konnte es nicht ertragen, sie so zu sehen. Sie musste doch glücklich sein. Auf brausend. So wie er sie kennen gelernt hatte. Schweigend hielt er sie fest, in der Hoffnung, das sie sich wieder beruhigen würde. Vielleicht würde sie ihm sogar sagen, was los war - oder auch nicht. Eigentlich egal. Vermutlich brauchte sie einfach nur... etwas Ruhe. Damit es ihr wieder besser ging. Nach allem was die letzten Tage passiert war, war das nur verständlich. Zumindest wenn man in Betracht bezog, das sie ihr ganzes Leben vermutlich nur hier im Wolkenhort, in Sicherheit verbracht hatte. Wolkenhort, genau. Sie befanden sich noch immer auf dieser riesigen, schwebenden Insel, in einem Gebäude in denen es von Leuten, die das Mädchen kannten, nur so wimmelte. Was würde passieren, wenn sie herausfinden würden, was vorging? Liam biss sich auf die Lippe. Sie wussten, das er ein Schattenwesen war. Wie würden sie reagieren? Und vor allem... was wenn... Avrillas Eltern. Sie waren bestimmt auch hier. Sie mussten hier verschwinden. Aber nicht jetzt. Nein, nicht jetzt, wo sie - zugegeben - beide total erschöpft waren. Ja, auch der junge Mann spürte die Müdigkeit in seinen Knochen; sie war allgegenwärtig. Und außerdem: Bestimmt wollte die Blonde ihre Familie wieder sehen. Aber dorthin konnte er sie auf keinen Fall begleiten. Das würde er wohl später ansprechen müssen.

»Was tut dir Leid?«, fragte er sie, dann löste er sich aus der Umarmung und hob mit seiner Hand vorsichtig ihr Kinn hoch, womit er sie zwang, ihn anzusehen. »Nun sag schon.«, drängte er sanft, aber bestimmt. Er konnte ihr schließlich nur helfen, wenn sie sagte, was das Problem war. Und er wollte ihr helfen, verdammt noch Mal. Denn es... es... ja, tat weh sie so leiden zu sehen. Das konnte und wollte er einfach nicht akzeptieren. Egal was passiert war, egal was der Grund für ihre Trauer und Sorge war. Vielleicht lag sie ja auch falsch, vielleicht hatte sie gar nichts falsches getan. Das konnte er aber nicht wissen, solange sie nicht mit der Sprache herausrückte. Mit festem Blick sah er ihr in ihre tiefblauen Augen, die an ein rauschendes Meer erinnerten, und wartete geduldig auf eine Antwort. Er würde keine Ausreden akzeptieren, er wollte jetzt wissen was sie bedrückte. Vielleicht konnte er ja sogar irgendetwas tun. Vielleicht. Gut möglich das das Problem außerhalb seines Könnens lag, aber das musste ja nicht sein. Zumindest würde er es probieren. Probieren, ihr zu helfen, egal was er dafür tun musste. Vollkommen egal. Selbst wenn... nein, es gab nur eine Sache, die er niemals aufgeben würde, selbst nicht für Avrilla. Er würde seine Schwester niemals aufgeben oder hintergehen. Aber wie groß war die Wahrscheinlichkeit, das das Problem der Schneeprinzessin etwas mit ihr zu tun hatte? Gleich null. Wie war er also wieder darauf gekommen? Keine Ahnung. Aber er wollte eine Antwort. Jetzt.
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Beitrag von Predawn Do März 28, 2013 8:37 pm

    Da nahm er sie einfach in den Arm. Anstatt sich zu entspannen wurde sie nur noch steifer. Das war doch alles so falsch! Verdammt! Warum konnte sie sich nicht einfach trösten lassen? Weil du die Wahrheit sagen musst~ Innerlich schnaubte sie wütend auf. Mist! Dann fragte er schon was ihr Leid tat. Hob ihr Kinn an und zwang sie damit ihn anzusehen. Widerwillig schielte sie zu Seite. Schätzte die Situation ab. Aus welchen Grund auch immer. Sag es ihm! Und wieder ertönte seine sanfte, aber dennoch drängende Stimme. Sie blickte ihm in die Augen. Verengte sie zu kleinen Schlitzen, schürzte ihre Lippen. "Gut." Murmelte sie leise. Er hätte es wahrscheinlich nicht gehört, doch das war halb so wild. Sie würde es ihm zeigen. Mit einem Ruck hatte sie sich aus seinem Griff befreit und hielt ihm ihren Unterarm hin. Trotzig blitzte sie ihn an. "Die da. Die habe ich mir selbst zugefügt." Mit deutlich gespielten, zufriedenen Gesichtsausdruck begutachtete sie die lange Wunde. Dann Zog sie die Mundwinkel zurück, fast hätte man erwartet können sie würde wie ein Hund knurren, denn dieses'Lächeln' sah gefährlich nach Zähne blecken aus. "Nachdem ich gesehen habe wie du einfach abgehauen bist." Fügte sie zornig hinzu. Dann verschwand ihre Wut plötzlich und sie schaute weg. "Zufrieden?" Ihre Stimme überschlug sich fast. Sie biss die Zähne zusammen und schloss die Augen. Dann wirbelte sie herum und blickte ihn wieder an. "Ob du zufrieden bist." Sagte sie nocheinmal, diesmal mit kühler Stimme. Ihre Miene war wie aus Stein.
    Eigentlich wollte sie ihn nicht so anbrüllen, ihn so undankbar vor die Nase reiben, dass er sie im Stich gelassen hatte. Doch jetzt war es zu spät. Sie erwartete schon fast wie er sein vorhin abgelegtes Versprechen genau jetzt brechen würde. Sah schon, wie er ihre eine Ohrfeige verpasste, sie anbrüllte oder einfach verschwand. Am besten alles zusammen. Dann wäre sie wieder ein Häufchen Elend. Na klar. Immer zerstörte sie alles was sie um jeden Preis haben wollte. Sie senkte ihren Kopf, der blonde Pony lag ihr wie eine Gardine vor dem Gesicht. Doch sie entschuldigte sich nicht. Diesmal sah sie keinen Grund dazu. Sie hatte nur die Wahrheit ausgesprochen. Hatte er das nicht gewollt? Ja hatte er. Aber bestimmt nicht so. Niemals.

    "Scheiße... " Murmelte sie und hielt sich eine Hand an die Stirn. Alles um sie herum fing an schwummerig zu werden. Alles schien sich zu drehen. Sie schloss die Augen und hoffte es würde aufhören, doch als sie sie wieder öffnete war es nur noch schlimmer. Mit zittriger und rutschiger Hand hielt sie sich an Liam fest. Schloss wieder die Augen. "Scheiße." Nach diesem Wort wurde alles schwarz und sie sackte in sich zusammen. Zu viel Erschöpfung. Sie hätte sich einfach ausruhen sollen, jetzt war es zu spät. Jetzt war sie in Ohnmacht gefallen. Und wieder war sie im dunklen Meer der Bewusstlosigkeit gefangen.

    Als sie die Augen öffnete fand sie sich auf der ihr allzu bekannten Wiese wieder. Doch irgendwas war falsch. Sie richtete sich auf und sah sich um. Irgendwas war verdammt faul... Doch was? Ratlos sah sie sich um. Sie war alleine. Das war es nicht... nein, das war irgendwas anderes. Sie ging ein wenig über die Wiese, ging den gewohnten Weg zum Bach. Sah sich nocheinmal um. Dann fiel es ihr wie Tomaten von den Augen. Die Blumen! Sie waren weg! Sie rannte einen Hügel hoch und drehte sich langsam im Kreis um das alles in sich einzusaugen. Das war noch nie passiert. Hier waren immer Blumen gewesen! Warum waren sie jetzt nicht mehr hier? Verängstigt runzelte sie die Stirn. Nirgends sah sie auch nur was anderes außer Rasen. Selbst die Insekten fehlten. Keine Hummel, Marienkäfer, Schmetterlinge weit und breit. Was war passiert? Wieso waren sie nicht hier? Es ist nur ein Traum, ich kann mir alles herwünschen was ich will. Sie warf einen Blick zum Himmel, dann schloss sie die Augen und wünschte sich Blumen und Insekten herbei. Erwartungsvoll öffnete sie die Augen und sah sich um. Nichts. Verwirrt kaute sie auf ihrer Unterlippe. Warum funktioniert das nicht? Sie verstand einfach nicht. Woran lag das?
    Dann fiel es ihr wieder ein. Immer wenn sie sich geritzt hatte waren die Blumen weg. Die Blumen und die Insekten. Sie legte ihren Kopf schief. Mist.
    Sie sah wieder zum Himmel. Sie hatte noch nie versucht Danai in einen ihrer Träume zu rufen. Intuitiv hob sie ihre Finger an die Lippen und pfiff. Und sie wartete. Ein Schatten erschien am Himmel und Danai landete neben ihr, Geschickt sprang sie auf ihren Rücken und sie hoben ab. Avrilla suchte den Boden ab. Sie selbst hatte keine Ahnung nach was sie suchte. Überall nur grüne Hügel, nichts sonst. Es schien nichts anderes zu geben. Wie traurig. Dann flogen sie über einen See hinweg und sie erinnerte sich an die Geschehnisse am Hylia See. Liam hatte sie vor diesen Perverslingen gerettet. Und sie hatte ihn später beschützt. Als er hilflos war. Doch das war gar nichts gegen das was er alles für sie getan hatte. Dennoch bereute sie es nicht ihn vorhin so angemault zu haben.
    ...
    War es das was dieserTraum ihr lehren wollte? Sie sollte es bereuen ihn angeschrieen zu haben? Niemals. Trotzig flog sie weiter. Pff. Dämlicher Traum.
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Beitrag von Predawn Do März 28, 2013 8:38 pm


Ah. Er spürte es. Spürte, wie Avrilla sich versteifte, als wollte sie am liebsten, das er sie einfach nicht berühren würde. Er merkte auch, wie sie verzweifelt darum kämpfte, ihm nicht in die Augen sehen zu müssen, wie Trotz, vielleicht auch Wut, in ihr aufstieg. Eine Kluft entstand. Kaum war sie überwunden, so war es ihm zumindest vorgekommen, war sie nun wieder da, nur noch viel tiefer und unüberwindbarer als vorher. Automatisch zog sich also auch Liam wieder von ihr zurück - sowohl körperlich, als auch seelisch. Der kalte und gleichgültige Gesichtsausdruck erschien wieder auf seinem Gesicht, wie man es von im gewohnt war. Seine Augen strahlten etwas gefühlloses aus. Und mit genau diesen türkisen Augen beobachtete er nun das Mädchen vor ihm im Bett, wie sie sich von ihm befreite, wie eine nervende Klette, und voller Trotz auf ihren Unterarm zeigte. Die Wunde. Die Wunde, die er eben geküsst hatte, die Wunde, von der er ausging, das sie im laufe der letzten tage passiert war. Wo auch sonst? Ja, wo auch sonst? Genau hier. Vor nicht allzu langer Zeit. Und wodurch? Durch Avrilla. Durch Avrilla selber. Mit aller Mühe kämpfte das Schattenwesen darum, seine Maske aufrecht zu erhalten. Verschiedene Gefühle stiegen in ihm auf, verwirbelten sich zu einer großen Masse. Mal schäumte das eine mehr auf, Mal das andere. Schock. Wut. Hass. Schmerzen. Trauer. Alles auf ein Mal, alles ballte sich in einem Bauch zu einem festen Klumpen zusammen. Liams Sicht verschwamm, und es schien, als wäre er ein Beobachter aus einer anderen Welt. Die Worte des Mädchens drangen nur langsam zu ihm durch. Ob er zufrieden war? Haha. Haha. Am liebsten wäre er in lautes Lachen ausgebrochen, aber er war wie erstarrt. Gefangen in seinem eigenem Eisblock. Und ganz tief in seinem Inneren begann die lodernde Flamme der Wut ihn langsam wieder zu schmelzten.
Mechanisch stand das Schattenwesen auf - entzog sich damit Avrillas Griff, ohne es zu merken. Sie murmelte etwas, dann sank sie in sich zusammen und blieb auf dem Bett liegen. Er registrierte es nicht. Stattdessen drehte er sich mit langsamen Schritten um, starrte die Holztür an, sah sich schon aus ihr heraus stürmen und den Nächsten, der ihm in den Weg kam, sein Schwert in den Bauch zu rammen. Aber er rührte sich nicht. Etwas hinderte ihn - es war wie ein Seil, das ihn an die Blonde fesselte.

"Versprich mir, dass du mich nie mehr alleine lässt."
»Versprochen.«

Versprochen. Das Wort hallte in seinem Kopf wieder, immer und immer wieder, bis ihm die Ohren dröhnten. Liam schluckte schwer, dann blinzelte er, während alle Kälte von ihm wich und sich gegen Wut ersetze. Wut. Hass. So heiß wie eine Flamme. Wie ein ganzes Feuer. Nicht gegen Avrilla. Vielleicht ein wenig - wie hatte sie das tun können? Aber viel wichtiger: Wie hatte er das zulassen können? Das war alles seine Schuld. Sein Herz pochte laut und schnell. Seine Schuld. Er hätte es niemals so weit kommen lassen sollen. Seine Schuld. Warum nur? Warum hatte er nichts getan? Er hatte es falsch gemacht. Seine Schuld. Alles falsch gemacht. Seine Schuld. Absolut seine Schuld. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, während er noch immer wie angewurzelt da stand. Seine Schuld. Mit einem Satz stürzte er sich plötzlich nach vorne und Hieb mit seiner Faust mit all seiner Kraft gegen die Wand. Seine Schuld. Ganz allein seine Schuld. Warmes Blut floss seine Hand hinunter, doch er merkte es gar nicht. Spürte nicht das lodernde Feuer des Schmerzes an der Stelle, an der er sich seine Hand aufgerissen hatte. Spürte nur die Flammen der Wut. Schwer atmend probierte Liam sich zu beruhigen. Aber es war seine Schuld. Er hatte nicht früh genug gehandelt, hatte das ganze nicht aufgehalten, und nun hatte sie sich wegen ihm verletzt. Wäre er doch nie gegangen... oder besser; wäre er doch niemals mit ihr in die Taverne gegangen. Hätte er sie doch auf der Stelle eines besseren Belehrst, als sie ihn so angemacht hatte. Allein bei dem Gedanken schmerzte sein Herz. Seine Schuld.

Mit einem kräftigem Tritt ließ er den kleinen Schemel der neben ihm stand durch den Raum gegen die nächste Wand fliegen, wo er halb zersplittert auf dem Boden landete. Dann drehte er sich langsam und und entdeckte Avrilla, die Ohnmächtig auf dem Bett lag. Mit starrer Mine trat er auf sie zu, und starrte sie einfach nur an, wie sie da zusammen gesunken und in einer vollkommen unbequemen Position lag, ohne etwas zu tun. Was sollte er auch tun? Es war seine Schuld. »Scheiße.«, fluchte er leise vor sich hin, dann brüllte er laut. »Scheiße!« Tief durch atmen. Ruhig bleiben. Mit zitternden Fingern riss Liam einen streifen seines Oberteiles ab, und wickelte ihn Avrilla um den Oberarm, obwohl es ihm widerstrebte, sie zu berühren geschweige denn diese Wunde nur anzusehen, denn sie schrie ihm nahezu zu: Das hier ist nur wegen dir passiert! Ohne dich hätte sie ein schöneres Leben! Das stimmte nicht. Ohne ihn wäre sie unten in Hyrule längst gestorben - oder? Aber jetzt? Jetzt war alles zu spät. Würde er jetzt gehen - was würde sie tun? Sich umbringen? Das konnte er nicht zu lassen. Er könnte sie beobachten und es im Notfall verhindern. Das wäre allerdings ziemlich schmerzvoll für ihn.- Aber war das nicht egal? Schließlich war es seine Schuld; das wäre die gerechte Strafe dafür. Aber... Nein. Was sollte er nur tun? Was konnte er tun? Langsam taumelte Liam zurück, konnte seinen Blick jedoch nicht von seiner Schneeprinzessin lösen. Hatte überhaupt das Recht, sie so zu nennen? Müde und noch immer voller Selbsthass sank er mitten auf dem Boden zusammen und starrte hinüber zum Bett, darauf wartend, das irgendetwas geschah.
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Beitrag von Predawn Do März 28, 2013 8:39 pm

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Ihr war ganz schwummerig, doch sie kam langsam wieder zu bewusstsein. Kein Ahnung wie lange sie bewusstlos gewesen war. Aber jetzt wurde sie wieder wach. Ihr Kopf fühlte sich schwer an, als sie ihn zur Seite drehen wollte durchzog sie ein unheimlicher Schmerz - so als wäre jemand mit einem Pferd über ihre Stirn geritten. Sie fluchte leise und versuchte sich trotz der unglaublichen Schmerzen aufzurichten. Mit einer Hand an der Stirn und der anderen an der Wand saß sie da auf dem Bett. Versuchte sich zu ordnen. Was war passiert? Wieso war sie Ohnmächtig geworden? Es war wie ein Riss in ihren Erinnerungen - alles weg. Ein Blackout. Sie hatte die Augen noch nicht geöffnet, doch irgendwie hatte sie das Gefühl jemanden vergessen zu haben. Verwirrt öffnete sie die Augen. Das erste was sie sah war ein türkishaariger Junge der vor ihrem Bett auf dem Boden saß. Wer war er? Was machte er hier? Sie legte ihren Kopf schief und stöhnte vom Schmerz auf. Ach verdammt! Warum war sie so leichtsinnig? Sie ... wie war ihr Name noch gleich? Angestrengt suchte sie in ihrem Kopf nach allem was war. Nach allem was sie vergessen hatte. Sie wusste das es irgendwo in ihrem Kopf war, doch sie musste es erst finden. Vielleicht könnte der Kerl ihr ja weiterhelfen. Doch ... sie könnte ihn doch jetzt nicht einfach fragen wer er ist oder wer sie ist. Nachher würde sie ihn verletzen... Sie räusperte sich kurz. Irgendwas musste sie sagen ... "Wie- Wie lange war ich bewusstlos?" Fragte sie und sah zur Seite. Verdammt, sie kam sie echt blöd vor. Warum wusste sie nichts mehr? Sie ließ ihren Blick im Raum schweifen. Das Zimmer kam ihr bekannt vor ... Sie erinnert sich daran lange hier gelebt zu haben, doch irgendwas sagte ihr, dass sie eigtnlich nicht hier sein wollte. Nachdem sie das Zimmer bis aufs kleinste Detail begutachtet hatte fesselte sich ihr Blick wieder auf Liam. -warte... Liam? War das sein Name? Sie wusste nicht ob sie ihren Gedanken glauben schenken sollte. Sie konnte ihren Blick irgendwie nicht von ihm losreisen. Irgendwas schien sie an ihn zu fesseln. Waren sie ein Paar? Oder Geschwister? Sie hatte ... keine Ahnung. Sie blickte tief in seine verzweifelten Augen. Sie empfand Mitleid. Zum Teufel! Sie muss sich doch erinnern! Was ist hier eigentlich los? Warum blutest du an der Hand?" Fragte sie widerwillg. Nachher sagte sie noch was falsches ... Sie hatte so das Gefühl das sie ihm das Herz brechen würde wenn sie ihn fragte wer er war und wer sie war. Vielleicht doch ihr Freund? Sie vermutete es stark, nein, sie war sich beinahe sicher. Doch irgendwas muss geschehen sein, denn sie spürte förmlich die unsichtbare Wand zwischen ihnen. Langsam rutschte sie zum Bett und kroch zu dem Jungen herrüber, der vermutlich Liam hieß. Kurz sah sie ihn einfach nur an, dann umarmte sie ihn. Einfach so, obwohl sie keine Ahnung hatte wer er war. Und doch... und doch schien sie ihn nur zu gut zu kennen. Sie konnte sich nur nicht erinnern. Einfach so. Doch sie wollte sich erinnern! Sie musst wissen wer er war. Er sollte nicht so niedergeschlagen aussehen, so besiegt. Er sollte so wild und gefährlich wie ein Löwe sein. -war er so? Sie wusste es nicht, aber es kam ihr richtig vor. Er war gefährlich. Ja ... das war er. Doch sie liebte ihn. Langsam befreite sie ihn aus der Umarmung und sah ihn wieder in die kühlen Augen. Dann hob sie ganz sacht ihre Hand plazierte sie auf seine blasse Wange. Plötzlich wurde ihr warm und das obwohl Liam(?) doch recht halt war. Es muss die Liebe sein die sie für ihn empfand. Vorsichtig beugte sie sich vor und schloss ihre Augen. Ganz sanft spürte sie seine Lippen auf ihren. Ihr Herz fühlte sich an als würde es gleich aus ihrer Brust springen, denn es pochte so unglaublich schnell. Sie fühlte sich aufeinmal warm und geborgen - wie ein Baby im Arm seiner Mutter. Vorsichtig löste sie ihre Lippen wieder von seinen und umarmte ihn wieder. "Es tut mir so Leid. Es tut wir so Leid! Es war nicht deine Schuld, ich bin einfach zu egoistisch. Gib dir nicht die Schuld daran." Flüsterte sie. Sie hatte keine Ahnung worüber sie redete, doch in einer der hintersten ecken ihres Bewusstseins schien sie die wahrheit zu sprechen. Doch worüber? Hoffentlich würden diese Worte ihn aufmuntern... Er soll fröhlicher sein, lächeln. Ja, sie wollte das er glücklich war - egal ob sie sich nicht mehr daran erinnerte was war. Es würde sich schon alles geben. Sie brauchte erstmal ein wenig um sich zu erinnern.
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Beitrag von Predawn Do März 28, 2013 8:39 pm


Manchmal stellte sich Liam die Frage, warum er eigentlich am Leben war. Dies war einer dieser Momente. Warum war er auf dieser Welt? Um anderen Menschen das Leben zu nehmen? Um das Leben eines jungen Mädchens zu zerstören? Er war ja nicht Mal dazu in der Lage, seine Schwester zu beschützen. Er war auch nicht in der Lage Avrilla vor sich selber zu schützen. Egal was er tun würde, letztendlich kam es aufs gleiche hinaus. Er würde sie verletzen. Sie würde sich verletzen. Er hatte es vermasselt. Schon wieder. Warum also lebte er dann noch? Hatte er je jemanden helfen oder gar etwas gutes tun können? Nein. Er hätte so bleiben sollen wie er war - ein gefühlskaltes Etwas das niemanden an sich heran ließ und ohne jegliche soziale Kontakte. Das wäre das beste gewesen. Liam rechnete fast damit, das jeden Moment dieser komische Direktor mit einer ganzen Scharr Schüler hinein stürmen würde. Sie hätten den Knall gehört und sein Fluchen - dann würden sie die bewusstlose Avrilla entdecken, und es war natürlich klar, auf wen den Verdacht als erstes fallen würde. Er war ein Fremder; er war ein Schattenwesen. Er war böse. Natürlich war es seine Schuld. Aber sie kamen nicht. Niemand kam, und es breitete sich eine eiskalte Stille im Raum aus. Die ganze Welt schien zu schweigen und abzuwarten. Die Ruhe vor dem Sturm? Wer wusste das schon? Liams Blick war noch immer starr auf das Bett gerichtet, doch er sah es nicht wirklich. Er versank immer mehr, Stücken für Stückchen, in seinen eigenen Gedanken - in seinen Erinnerungen.

Sein Atem ging keuchend. Sie rannten, rannten immer schneller. In seiner kleinen, verschwitzten Hand spürte er die seiner Schwester. Er sah ihre langen Haare, wie einen Türkisen Streifen in der Landschaft. Äste kratzen ihm in Gesicht, seine Füße schmerzten unerträglich und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Wo liefen sie hin? Weg. Weg. Sie waren in einem Wald. Die Bäume waren nur als verschwommene, grüne Flecken zu erkennen. Er hörte die Hunde. Ihr hysterisches Bellen, als sie ihre Fährte aufgenommen hatten. Jetzt waren sie erst recht angestachelt. Sie waren ganz nah, er meinte sogar ihren warmen Atem im Nacken zu spüren. Er hörte noch etwas. Eine Stimme, wir sie die Bestien anfeuerte. Eine wutentbrannte Stimme. Angst überflutete ihn, und obwohl er es nicht für möglich gehalten hatte, lief er noch schneller. Er stolperte. Eine Wurzel. Und er lief weiter. Immer weiter. Plötzlich war das Bellen ganz nah. Etwas schweres, das auf seinem Rücken landete und ihn zu Boden riss. Er wand sich verbissen, doch er konnte sich nicht mehr rühren. Alles tat weh. Er hörte ihren Schrei. Wütend schaffte er es irgendwie, dem Hund zu entkommen, und warf sich vor seine Schwester. Sie waren eingeholt. Da war er, der Sklavenhändler. Er solle sie frei lassen. Und sie wurde frei gelassen. Er sah noch, wie sie, erst zögerlich, und dann wie ein Wirbelwind ins Dickicht rannte, dann war sie verschwunden. An die nächste Zeit konnte sich der Junge nicht mehr richtig erinnern. Es war die schlimmste seines Leben.

Eine Stimme riss ihn aus seiner Erinnerung. Langsam tauchte er aus seiner Dämmerung auf und sah Avrilla verwirrt an, wie sie dort auf dem Bett saß. »Nicht lange.«, murmelte er, noch immer durcheinander. Wer wusste schon, ob Ayla es geschafft hatte? Vielleicht hatte der Sklavenhändler sein Wort nicht gehalten, und ihr die Hund nachgeschickt. Er hatte behauptet, sie wäre tot. Er hatte es nie wahrhaben wollen. Aber vielleicht hatte er nicht gelogen. Vielleicht war sie tatsächlich schon seit vielen Jahren tot. Liam schluckte schwer, dann konzentrierte er dich auf Avrilla. Was los war? Ja, was war los? Du hast dich selbst verletzt. Wegen mir. Das wollte er sagen, aber er tat es nicht. Stattdessen verschwand seine Hand schnell unter seinem Mantel und reagierte nicht. Warum wusste sie das nicht mehr? Mit kaltem Blick starrte er sie an. Was war plötzlich los mit ihr? Sie krabbelte aus ihrem Bett und kam auf ihn zu. Ohne sich zu rühren sah er zu ihr hoch, als sie sich plötzlich vorbeugte und ihn küsste. Einfach so. Vollkommen perplex und überrumpelt konnte das Schattenwesen sich nicht rühren. Und das war's auch schon wieder vorbei. Und das umarmte sie ihn und entschuldigte sich. Ein zittern lief durch das seinen Körper, doch er konnte noch immer nichts sagen. Doch. Es war seine Schuld. Sie hatte sich wegen ihm verletzt. Und trotzdem... Liam vergrub seine Hand in ihren Haaren und drückte sie einen Moment an sich, dann löste er sich sanft und sah ihr tief in die Augen. »Was ist los?«, fragte er mit kratziger Stimme. Er spürte, das etwas nicht in Ordnung war. Irgendetwas stimmte nicht.
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Beitrag von Predawn Do März 28, 2013 8:40 pm

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Sie spürte wie Liam, mittlerweile war sie sich sicher das er so heißt, ein Zittern durchlief. Waren es ihre Worte? Kurz war er angespannt, dann drückte er sie an sich. Gut... gut. Vorsichtig löste er sich aus der Umarmung und sah ihr tief in die Augen. Seine Worte versetzten ihr einen Stich. Scheiße! Scheiße, scheiße, scheiße! Er hatte gemerkt das etwas nicht inordnung war. Ansich war es ja süß, er musste sie wirklich gut kennen - nur in dieser Situation war es... nicht wirklich hilfreich so eine Frage zu stellen. "Wa- was meinst du? Es ist doch alles... inordung?!" Gab sie verzweifelt zurück. Ihre Stimme hatte sich ekelhaft schrill angehört. Die Antwort hätte sie sich echt sparen können, jetzt war er sicher noch unsicherer. Ruckartig stand die Blonde auf, ihre Sicht verschwamm wieder und ihr Kopf tat bei der Bewegung unglaublich weh, doch sie unterdrückte ein Stöhnen. Blind versuchte sie irgendwie wegzulaufen, aber nein, das Schicksal wollte es nicht so - sie stoplerte über den Jungen und landete äußerst unsanft auf dem Bode. "Verfickte Scheiße!" Zischte sie und rappelte sich wieder auf. Ihr Kopf fühlte sich auf einmal total klar an. Hui! Was war das vorhin nur gewesen? Als hätte irgendeine kleine Kreatur in ihrem Kopf nicht gewollt, dass sie sich an irgendwas erinnerte. Aber jetzt stand alles wieder zu ihrer Verfügung. Sie hatte endlich wieder Macht über sich selbst. Sie drehte sich auf dem Absatz um und blickte zu Liam herunter. Ein unschuldiges Lächeln schmückte ihre Lippen. "Das glaubst du mir nie im Leben." Lachte sie und hielt ihm eine Hand hin, damit er sich hochziehen konnte. Ihr Blick fiel auf die Narbe an ihrem Unterarm. Schnell zog sie ihren Handschuh darüber, dann grinste sie noch breiter. Warum war sie denn jetzt so glücklich? Weil sie sich erinnerte? Hm. Wer weiß das schon? Wenn nicht sie, dann niemand. Aber irgendwie war es ihr schon peinlich... wie sollte sie Liam bitte erklären, dass sie ein Blackout hatte? Naja, am liebsten würde sie die ganze Sache jetzt vergessen. Würde Liam das jetzt einfach so stehen lassen? Sie befürchtete das Gegenteil. Dann war es wohl ihr Problem, sie würde es ihm schonirgendwie beibringen, aber jetzt wollte sie ihre Eltern besuchen. Warum? Keine Ahnung, sie fühlte sich danach. "Du? Können wir gelich meine Eltern besuchen gehen?" Bestimmt würden sie sich freuen, das sie Liam kennengelernt hatte. - okay, was genau war in ihrer Suppe gewesen? Ihre Eltern würden sich sicherlich nicht darüber freuen, wenn sich nach Wochen mit irgendeinem wildfremden Ker Zuhause ankam. Dann vermutete sie auch noch das er ein Schattenwesen war. ...Das kann nur schief gehen. Gut, vielleicht würde sie ihre Eltern doch nicht besuchen wollen. Doch, doch sie wollte wenigsten einmal vorbeischauen. Danach könnten sie auch wieder verschwinden. Oder sie nahm sich noch ein wenig Proviant und Klamotten mit. Wärmere Klamotten. Und Geld wäre praktisch. Würden ihre Eltern sie gehen lassen? Das mussten sie! Nein, nein, nein. Sie würde auf keinen fall hier bleiben. Niemals! Nein, nein, nein, nein, nein! Zusammen mit Liam könnte sie in Hyrule leben. Sie könnten fröhlich durch die Region wandern, vielleicht würden sie sich ja irgendwann mal ein Haus oder so kaufen? Wer weiß was noch alles aus ihnen werden würde? Sie schüttelte ihren Kopf. Das Blackout schien ihr ja echt zugesetzt zu haben. Wo waren nur ihre Gedanken? Klar, andere waren in ihrem Alter schon längst verheiratet, aber... Sie könnte nicht einfach davon ausgehen, dass das mit Liam für immer hielt. Nachher stand sie doch alleine da.
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Beitrag von Predawn Do März 28, 2013 8:41 pm


Das Schattenwesen runzelte die Stirn und durchbohrte das blonde Mädchen mit seinen Blicken förmlich. Alles in Ordnung? Als ob alles in Ordnung wäre! Als aller erstes stimmte mit ihr etwas nicht. Es schien, als würde sie vollkommen verwirrt sein, es aber nicht zeigen wollen. Oder war etwas anderes passiert? Warum war sie so? Und selbst wenn er mit dieser Vermutung falsch liegen würde: Sie hatte sich verletzt. Seinetwegen. Es war nicht alles in Ordnung! Von wegen! Liams Hände krallten sich in den Boden und sein ganzer Körper war angespannt, als wollte er jeden Moment aufspringen und losrenne. Stattdessen aber erhob er sich langsam von seinem Platz am Boden bis er in der Mitte des Raumes stand. Wie es der Zufall wollte tat Avrilla im gleichen Moment genau das selbe, und aus irgendeinem Grund stöhnte sie leise, ehe sie stolperte und unsanft auf dem Boden landete. Ehe der junge Mann reagieren konnte rappelte sie sich langsam und fluchend wieder auf, doch gleichzeitig schien sich irgendetwas verändert zu haben. Tatsächlich. Das Schattenwesen würde aus diesem Mädchen wohl niemals schlau werden, denn nun war er, um ehrlich zu sein, nur noch mehr verwirrt. Aber was sollte man machen? ... Er hatte keine Ahnung, wovon sie sprach, geschweige denn was sie von ihm wollte, aber das war okay, denn sie schien nun wieder sie selbst zu sein. Langsam entspannte sich Liam wieder. Und obwohl er durchaus vollkommen durcheinander war, beschloss er, das Thema auf sich beruhen zu lassen. Er würde wohl eh keine wirkliche Antwort bekommen...

Als sie jedoch darum bat, ihre Eltern zu besuchen, stutzte er. Damit hatte er gerechnet, er hatte erwartet, das das kommen würde, aber gleichzeitig hatte er die Hoffnung gehabt, das er das irgendwie umgehen könnte. Langsam griff er nach hinten und zog sich die Kapuze seines Mantels über, warum wusste er wohl selber nicht so genau. Liam hatte keinen Schimmer davon, wie lange seine Schneeprinzessin sich in Hyrule aufgehalten hatte, er hatte keine Ahnung warum sie überhaupt von hier gegangen waren, er hatte keine Ahnung ob ihre Eltern von alle dem gewusst hatten, oder ob sie sich davon gestohlen hatte, so gesehen hatte er eigentlich überhaupt keine Ahnung. Er wusste nichts über sie, nichts über ihre Vergangenheit, über ihr ganzes Leben. Er war vollkommen ahnungslos, und doch gab er so viel für dieses Mädchen - das war doch verrückt. Vollkommen wahnsinnig. - Oder nicht? Zugegeben, sie wusste noch viel weniger. Und er war ein Schattenwesen und er war gewalttätig, gefühlskalt und skrupellos. Sie hätte genug Gründe Angst vor ihm zu haben und sich von ihm fern zu halten, doch auch sie tat es nicht.

»Vielleicht solltest du lieber alleine zu ihnen gehen.«, meinte er mit neutraler Stimme und leicht schief gelegtem Kopf. Vielleicht wäre das wirklich das beste? Wie gesagt; er hatte ja keine Ahnung. Langsam bewegte er sich schon Mal Richtung Tür und öffnete sie. Im Türrahmen blieb er stehen und sah sich noch ein Mal nach ihr um. Dann zuckte er mit den Achseln. »Ich laufe auch nicht weg.«, meinte er daraufhin mit einem schelmischen Unterton und einen kurzen Moment blitze ein freches Grinsen auf, was aber in Sekundenbruchteilen wieder verschwunden war. Er würde einfach das tun, was sie für besser hielt, auch wenn sie nach seiner Meinung alleine gehen sollte.
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Beitrag von Predawn Do März 28, 2013 8:41 pm

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Aha. Klar. Natürlich. Hätte sie sich denken können. Hmh. Er wollte sich drücken. 'Vielleicht solltest du lieber alleine zu ihnen gehen.' BLAH BLAH! Pff. Sie war enttäuscht. Aber gut, sie ließ es sich nicht anmerken. Nein, nicht nur enttäuscht, auch eingeschnappt. Der wollte sich sicher nur drücken! Ganz sicher! Feigling! Nun zog sich doch eine Flauze. "Hm." Grunzte sie und stolzierte erhobenen Hauptes an Liam vorbei aus ihrem alten Zimmer. Sie blickte dabei beleidigt zur Seite. Püh! er würde ja nicht weglaufen. Uhuu, als ob er das überhaupt könnte. Ohne auf Liam zu warten spazierte die Blonde schon nach draußen und sah zum Himmel auf. Hm. Danai war wohl irgendwo da oben. Schade eigentlich, Avrilla hätte sie gerne hier gehabt. Sie wäre am liebsten einfach weggeflogen, aber sie konnte Liam ja schlecht einfach hier stehen lassen, auch wenn er das verdient hätte! Dieser Drückeberger! Betrübt sah sie zu Boden. dabei bemerkte sie, wie dreckig ihre Schuhe waren. Iu!

Hinter sich konnte sie Schritte hören. Mit einem Seufzer drehte sie sich um. "Bitte... komm einfach mit zu meinen Eltern." Murmelte sie und sah ihm in die Augen. "Oder hast du jetzt auch noch deinen Mut verloren?" Oder hatte sie was auch immer da zwischen ihnen war zerstört, als sie für kurze Zeit ein Blackout hatte? Könnte es sein? Hatte er jetzt etwa genug von ihr? Aber er hatte gelächelt... nur kurz, aber mehr konnte man von ihm ja auch nicht erwarten. Also... hatte sie ihr was auch immer doch nicht zerstört? Sie hoffte es... Natürlich. Eigentlich war es logisch. Es war immer noch alles okay. Aber das ging nicht in ihr blondes Hirn rein. Nein. Sie brauchte wieder nur Drama. Etwaa anderes gab es für sie nicht. Drama! Drama! Drama! Wie könnte das nur jemals gut enden?
tbc: ... irgendwoanders?
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Beitrag von Predawn Do März 28, 2013 8:41 pm


Ein gewöhnliches Haus, was sich nicht gerade von den anderen Häusern des Wolkenhorts unterscheidet. Es hat zwei Stockwerke und einen Balkon. Von innen ist es reichlich geschmückt und schön ordentlich, denn Avrillas Eltern legen sehr viel Wert darauf, dass man sich in ihrem trauten Heim wohlfühlt. Im Erdgeschoss findet man eine hübsch eingerichtete Küche, ein Esszimmer mit einem riesigen Tisch und ein gemütliches Wohnzimmer. Das Wohnzimmer ist wohl das größte Zimmer im Haus. Dort findet man ein großes Sofa, einen Kaffeetisch, eine Kommode und viel zu viele Teppiche.
Nun zum nächsten Stockwerk. Dort befinden sich die Schlafzimmer der Bewohner inklusive ein Gästezimmer und ein großes Badezimmer.
Avrillas Schlafzimmer:
Wenn man durch die Tür hereintritt findet man sich in einem wunderschön bunten und überwiegend rosa Zimmer wieder. Gegenüber von der Tür befindet sich das Bett des Mädchens, welches natürlich immer ordentlich gemacht ist. Außerdem ist ein rundes Fenster in der Wand eingebracht. Wenn man nun nach rechts schaut sieht man eine zweite Tür, diese führt auf einen mit Blumen dekorierten Balkon. Des Weiteren befindet sich neben der Tür eine Kiste, wer weiß was sich darin befindet? Auf der linken Seite des Zimmer befindet sich ein riesiger Schrank. Darin sind ein Haufen von Klamotten und sonstigem gestapelt. Natürlich ganz ordentlich sortiert.
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Beitrag von Predawn Do März 28, 2013 8:42 pm

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cf: Ritterschule
Liam schien sich kein bisschen zu rühren, aber was hatte sie erwartet? Avrillas Gesicht war zu einer trotzigen Grimasse verzogen. Ach, soll er doch machen was er will! Die Blonde wollte gerade einfach weiter gehen, als sie seine kalte Hand spürte, die nach ihrer griff. Ehe sie sich versah zog der Türkishaarige sie hinter sich her. Als er die Tür öffnete wurde sie von dem hellen Sonnenlicht geblendet und von einer warmen Brise begrüßt. Ganz heimlich schlich sich dann doch ein Lächeln auf ihre Lippen.

Als Liam nach draußen trat ließ er direkt ihr Hand los, entfernte sich ein paar Schritte von ihr und zog sich die Kapuze über seinen Kopf. Mit einer kratzigen Stimme schlug er vor auch mal loszugehen. "Ich weiß ja nicht was du dir dabei denkst, aber so wie du gerade aussiehst fällst du doch nur auf." Mit einem verspielten Grinsen auf den Lippen schlich sie sich zu Liam herüber und riss ihm seinen Mantel vom Leib, den sie sich dann geschickt über ihren Arm warf. "Schon besser!" Rief sie zufrieden und nahm Liam an die Hand. Dann zog sie ihn hinter sich her durch die Straßen den Wolkenhorts, bis sie an einen der wenig zweistöckigen Häuser ankamen. Erwartungsvoll sah sie zu Liam herüber. "Und hier wohne ich!" Verkündete sie fröhlich, bevor sie besorgt zu Boden sah. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen... Aber so schnell machte sie keinen Rückzieher! Sie schluckte ihre Bedenken runter und öffnete mit neuem Mut die Tür. Ganz vorsichtig lugte sie herein, doch sie konnte niemanden erspähen. Ruckartig riss sie die Tür komplett auf und zog Liam herein. Sie ging ein paar Schritte weiter ins Wohnzimmer, ihr Eltern mussten im Esszimmer sein.
Sie drehte sich zu Liam um und gab ihm seinen Mantel zurück, dann murmelte sie irgendwas mit "ihre Eltern holen" und verschwand durch eine andere Tür.
Unschlüssig stand die Blonde ihren Eltern gegenüber, die sie fassungslos ansahen. "Ich... ähm. Hi Mom, hi Dad." Murmelte sie und trat von einem Fuß auf den anderen, ihr Blick zu Boden gerichtet. Aus den Augenwinkeln sah sie wie ihre ihr Besteck fallen ließ und plötzlich aufstand um ihre Tochter zu umarmen. Erschrocken erwiderte die Blonde die Umarmung. Ihr Blick wanderte zu ihrem Vater der sie nur grimmig ansah. "Wie konntest du deiner Mutter nur so das Herz brechen?" Knurrte er und seine Augenblitzen auf. Hastig löste sie sich aus der Umarmung ihrer Mutter und stürtzte aus dem Esszimmer. Ihr Vater war wütend, das war ganz und gar nicht gut!
"LIAM! Verschwinde!!" Brüllte sie dem ahnungslosen Jungen an. Sie wollte nicht wissen was Ihr Vater tat, wenn er Liam sehen würde... oder was Liam tat wenn ihr Vater ihn, oder sie, anbrüllte und unter Umständen Handgreiflich wurde. Sie hörte wie hinter ihr eine Tür aufschlug. Scheiße. Avrilla wirbelte herum, nur um gerade noch die Reaktion ihres Vater mitzubekommen, als er Liam entdeckte. Sein Blick wurde mit einem Mal ganz düster. "Wer ist das?" Verlangte er mit dieser Stimme, die keine Widerworte duldete. Verdammte Scheiße! Das kann doch nicht sein! Die Blonde ballte ihre Fäuste. "Dad, das ist Liam. Liam, das ist mein Vater." Murmelte sie undwarf Liam einen verzweifelten Blick über die Schulter zu. Was würde er tun?
Oder viel mehr, was würde ihr Vater tun?
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Beitrag von Predawn Do März 28, 2013 8:42 pm

« Ritterschule

Und ein weiteres mal machte dieses Mädchen ihm einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Gerade hatte er sich in Bewegung setzten wollen - wobei er noch mal wusste, wo sie hin mussten, aber irgendjemand musste ja mal den Anfang machen - da kam sie auf ihn zu und riss dem Schattenwesen mit einem Ruck den Mantel vom Leibe. Bei jedem anderen wäre Liam jetzt vermutlich augenblicklich aus gerastet und er musste sich auch sehr wohl daran erinnern, wen er vor sich hatte, aber dann - dann ging es, irgendwie. Letztendlich war Wut doch zu bändigen. Richtig. Er schluckte es einfach herunter, bevor es sich richtig aufbauen konnte - warum war das nicht immer so einfach? Eigentlich hatte sie ja auch recht, ein Typ in einen langen, dunklen Umhang gehüllt war vielleicht sogar noch auffälliger als so, wie er jetzt war. Vermutlich würde er auch gar nicht als das, was er war, identifiziert werden. Genau. Er spürte, wie ihre Hand nach ihrer Griff und er nach vorne gerissen wurde - in der zarten Gestalt steckte vielleicht sogar ein bisschen mehr Kraft, als er erwartet hatte. Nachdem er einen Schritt zugelegt hatte, um neben ihr gehen zu können, schloss er schließlich auch seine Hand um ihre. Schweigend durchquerten sie die Stadt und merkwürdigerweise - oder auch zum Glück? - trafen sie auf niemanden. Schon nach kurzer Zeit blieben sie vor einem Haus stehen, was sich nicht wirklich von den anderen in dieser Gegend unterschied. Hier lebte sie also? Langsam, ganz langsam bekam er einen Eindruck in das Leben des Mädchens, das seines so sehr auf gemischt hatte. Liam nickte nur stumm, dann betraten sie langsam das Haus. Avrillas Stimmung schien wie ausgewechselt. Nun war sie sich wohl auch nicht mehr so sicher.

Kaum hatte er sich umgesehen war die Blonde schon in irgendeinem Raum verschwunden. Ein beklemmendes Gefühl überkam das Schattenwesen und langsam zog er sich seinen Mantel wieder an, wobei er ihn dieses mal allerdings nur locker über seine Schultern legte. Die Arme vor der Brust verschränkt wartete er darauf, das irgendetwas passierte. Er vernahm gedämpfte Stimmen, aber mehr konnte er auch nicht sagen. Er konnte einfach nur abwarten. Was auch immer vorgefallen war, sicherlich brauchte Avrilla ein paar Minuten mit ihrer Familie und wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen ... oder vielleicht auch nicht. Was wusste er schon von Familie? Er fühlte sich vollkommen fehl am Platz und die Haustür schien ihn verlockend zu rufen, doch das Schattenwesen riss sich zusammen. Er würde jetzt nicht davon rennen, er hatte es ihr versprochen. Versprochen, das er sie nicht verlassen würde. Und das würde er auch nicht tun, erst recht nicht jetzt. Obwohl er ihr vermutlich mit seiner Anwesenheit noch mehr Probleme ein brocken würde, oder? Ach, er hatte ja keine Ahnung. Keine Ahnung von ihrem Leben und den Umständen. Und jetzt war es sowieso zu spät. Also wartete er ab.

Und dann wurde plötzlich die Tür aufgeschlagen und die Schneeprinzessin rannte ihm mit wehenden Haaren nahezu in die Arme. Verwirrt trat Liam einen Schritt zurück, einen Moment zu spät registriere er, das sie etwas gerufen hatte. Er sollte verschwinden? Was war passiert? Ganz bestimmt würde er nicht weglaufen. Automatisch spannten sich seine Muskeln an, als müsse er gleich sein Schwert ziehen und kämpfen. Hinter Avrilla trat ein großer Mann mit vor Zorn funkelnden Blick in den Hausflur. Allein sein Auftreten zeigte, das er hier das Sagen hatte. Das Schattenwesen ballte die Fäuste und straffte den Rücken. Eigentlich stand es außer Frage: Das musste der Vater der Blonden sein. Und kaum hatte er das gedacht, bestätigten ihre Worte ihn. Was sollte er tun? Er konnte kämpfen, er konnte in wenigen Sekunden ein Menschenleben auslöschen, aber von solchen Situationen hatte er letztendlich keine Ahnung. Mit starrem Gesicht machte er einen Schritt auf ihn zu und streckte ihm schließlich seine eiskalte Hand entgegen. Sich vorstellen musste er ja nun nicht mehr, nicht wahr? Er spürte einen harten Händedruck, er spürte wie ihn die wütenden Blicke fast durchbohrten, er sah, wie sie auch Avrilla trafen und in diesem Moment wurde er wütend.

Liam hob seinen Blick und sah dem Mann, dem Vater der Schneeprinzessin, fest in die Augen und das alles, ohne seine Hand zu lösen. »Was ist ihr Problem?«, fragte er leise und mit einem fast drohendem Unterton. Er wollte sich beherrschen. Er wollte sich wirklich beherrschen - denn das hier waren Menschen, die der Blonden wichtig waren. Zumindest dachte er das. Aber irgendetwas hatte seine Wut wieder entflammen lassen. Er tat alles, um sich nicht vollkommen zu verlieren aber dann passierte etwas, mit dem er selber nicht gerechnet hätte, und was er auch erst dann registrierte, als der Mann vor ihm den Blickkontakt löste und das Gesicht verzog. Das Schattenwesen warf einen Blick nach unten und löste erschrocken seinen Blick. Seine Hand - sie stand in Flammen. Der Nachteil, wenn man sowohl seine Wut als auch seine Magie nicht hundertprozentig kontrollieren konnte. Wütend auf sich selber stolperte er einen Schritt zurück und wagte es nicht, einen Blick zu Avrilla zu werfen. Und schon hatte er geschafft, alles zu verbocken. Gratulation, Liam.

Gratulation.
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Beitrag von Predawn Do März 28, 2013 8:43 pm

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Avrilla war komplett überwätig von dieser Situation. Ihr vater hatte Liam entdeckt. Liam gab ihm die Hand. Oh Gott. ohgottohgottohgottohgottohgott! Das... konnte nicht gut gehen. Nein, nein. Oh nein! Liam musste jetzt genau aufpassen was er tat. Denn er würde damit nicht nur sein Schicksal besiegeln, sonder auch ihres. Aber eins war der Blonden jetzt schon klar; sie dürfte Liam nie wiedersehen. Angst und Verzweiflung stiegen in ihr hoch, und sie musst darauf aufpassen, dass sie nicht einfach anfing zu weinen. Hilfe...

Der hochgewachsene und stämmige Mann nahm die Hand des schlaksigen Jungen vor ihm entgegen. Er schüttelte mit stählernen Griff dessen Hand. Der würde ihm nicht das Herz seiner Tochter stehlen lassen! Wenn er es nicht schon getan hatte! Dieser Bastard! Er ließ den Bengel keine Sekunde aus den Augen. Er durchbohrte ihn förmlich mit seinem Blick. Was hatte sich seine Tochter nur dabei gedacht! Einfach abzuhauen und mit so einem Abschaum im Schlepptau zurückzukommen! Tse! Dieser Schwächling konnte was erleben! Und seine nichtsnutzige Tochter auch! Pah! Sie sollte mal anfangen ordentlich Kerle mit nach Hause zu bringen! Jemand, der sie beschützen konnte wenn er nicht da war! Schließlich konnte er nicht für immer auf sie aufpassen!
Nun hatte der Junge wohl genug Mut gefasst, um ihm ins Gesicht zu sehen. Pah, der sah ziemlich ungesund aus, so blass... Könnte er ein Schattenwesen sein? Und seine Haare erst... sie waren türkis, genau wie seine Augen. Skeptisch, und immer noch wütend, blitze Avrillas Vater den armen Jungen an an. Bestimmt war dieser einen guten Kopf kleiner als der hiesige Mann. Wenn... wenn er wirklich so ein Schatten-Abschaum war, dann wäre er bald nur noch Hackfleisch, dieser Bengel... Ein tiefes Knurren erklang aus der Kehle des Riesen. Was sein Problem war?! DU!! Hätte er am liebsten geschrieen. "Das geht dich gar nichts an, du kleiner Bastard..." Plötzlich verspürte er einen unerträglich brennenden Schmerz an seiner Hand. Erschrocken ließ er die Hand des Mistkerls los. Seine Handfläche war gerötet und roch nach verbranntem Fleisch. Dieser Schwächlich ist ein Magier? "DU KLEINER W*CHSER! VERSCHWINDE SOFORT AUS MEINEM HAUS UND LASS DICH NIE WIEDER BLICKEN!" Brüllte er vollkommen entzörnt. Er musste sich zurückhalten, den fremden Jungen nicht an Ort und Stelle zu erschlagen. Darum würden sich die Ritter früher oder später sowieso noch kümmern... heh. "Jemanden wie dich hat meine Tochter nicht in einer Millionen Jahren verdient..."

Erschrocken zuckte Avrilla zusammen, als ihr Vater plötzlich einen Wutanfall bekam. "Vater, nein!" Kreischte sie verzweifelt. Er durfte Liam nichts tun! Der zornige Blick ihres Vater haftete nun auf ihr. "Du hast hier nichts zu sagen! Verschwinde sofort auf dein Zimmer! Du hast Hausarrest! Für den Rest deines Lebens!" - "N... Nein! Vater, nicht! Bitte... !" Japste sie und eine Träne rann ihre Wange herunter. Ängstlich schloss sie ihre Augen und versuchte dem festen Griff ihres Vater zu entgehen, doch er war zu schnell. Schon hatte er sie an der Schulter gepackt und holte mit seiner Hanf aus um sie zu ohrfeigen. "NEIN!" Schrie sie verzweifelt, noch während sie schrie spürte sie den brennenden Schmerz auf ihrer Wange. Polternd fiel sie zu Boden. Keuchend und weinend rappelte sie sich auf und rannte die Treppe hinauf in ihr Zimmer und ließ sich aufs Bett fallen. Dort vergrub sie ihr Gesicht in ihrem pinken Kissen. Was sollte sie denn jetzt nur machen? Was würde mit Liam passieren?
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Beitrag von Predawn Do März 28, 2013 8:43 pm


Das wars dann. Wie konnte er auch so doof sein? Vermutlich würde er Avrilla niemals wieder sehen dürfen - was ihn nicht daran hindern würde es trotzdem zu tun - und die Blonde würde mächtig Ärgern bekommen. Das bekam sie wohl so oder so schon. Er hätte sie nicht begleiten dürfen, er hatte alles nur noch schlimmer gemacht, als es sowieso schon war. Warum hatte er sich nur darauf eingelassen? Seine Hände ballten sich zu Fäusten und er musste sich stark beherrschen. Sehr stark beherrschen. Er wollte nicht alles noch schlimmer machen. Dabei war es schon längst zu spät. Er hatte alles schon noch schlimmer gemacht, er hatte es versaut. Er spürte die Wut von Avrillas Vater nahezu. Und umso wütender dieser Mann wurde, umso wütender wurde Liam. Wütend auf diesen Mann, wütend auf sich, wütend auf alles. So ein Scheißdreck. So eine scheiß Situation. Viellicht wäre es das beste, wenn er einfach abhauen würde, bevor das ganze noch mehr eskalieren würde. Sein Blick wanderte zu Avrilla. Sie wirkte ängstlich, und genau das hielt ihn davon ab, einfach wegzulaufen. Sie hatte Angst vor ihrem Vater. Er konnte sie nicht einfach so alleine lassen. Das konnte er nicht. Und dann war es soweit. Bastard. Ja, vielleicht war er ein Bastard. Ein Arschloch. Eine Missgeburt. Und was man noch so sagen konnte. Er hatte diese Begriffe oft genug gehört. Es war ihm egal, es machte ihm nichts. Und in diesem Moment überfiel ihn plötzlich eine ungewohnte Ruhe. Die Ruhe vor dem Sturm, wie man so schön sagte. Genauso war es. Was konnte dieser Mann ihm schon anhaben? Er konnte ihn beleidigen wie er wollte, es war ihm egal. Er konnte ihn aus dem Haus werfen, und trotzdem würde er ihn nicht von Avrilla fern halten können, solange sie es sich nicht selber wünschte. Er könnte ihn angreifen, doch er würde ihm höchstens einen Kratzer verpassen können. Er konnte ihm überhaupt rein gar nichts tun.

Liam trat langsam ein paar Schritte zurück, als wolle er das Haus tatsächlich verlassen. Er wagte es nicht, Avrilla anzusehen. Er wollte ihren Blick nicht sehen. Noch bevor er das Ende des Flures erreicht hatte war es allerdings wieder vorbei mit dieser Ruhe. Er hatte sie nicht verdient? Ja, das stimmte vermutlich. Er war ein Dreckskerl. Ein Schattenwesen. Er hatte sie nicht verdient. Trotzdem. Mit einem Satz stand er wieder genau vor ihrem Vater, sein Gesicht näherte sich dem seinem. Und dann küsste er ihn, gnihihihihi. Seine Stimme klang vollkommen ruhig und beherrscht, doch eigentlich brodelte er nur so vor Wut. »Oh nein, Sie verstehen da was falsch.«, hauchte er. Dann wurde seine Stimme langsam lauter. »Sie sind es, die sie als Tochter nicht verdient haben!«, rief er mit vor Zorn blitzenden Augen. Doch noch konnte er sich beherrschen, gerade so. Und dann? Diese widerliche Person von Vater ging auf sie, auf seine Schneeprinzessin zu, und bevor er auch nur irgendwie reagieren konnte knallte es. Er sah noch ihre Tränen, ihr Flehen hallte in seinen Ohren nach und dann war sie verschwunden. Die Welt drehte sich um das Schattenwesen und einen Moment stand er da, ohne sich zu rühren. Es dauerte einige Sekunden, bis er die Situation registrierte.

»Wie kannst du es wagen?«, knurrte er wütend, während er sich langsam umdrehte. Ja, wie konnte er es wagen? Er musste lebensmüde sein. Vollkommen lebensmüde. Es fiel dem Schattenwesen schwer, nicht gleich sein Schwert zu ziehen und ihn auf zu spießen. Er hatte sie geschlagen, er hatte sie zum weinen gebracht, er hatte ihr flehen einfach ignoriert. Wie konnte er nur? VERDAMMT NOCHMAL. Wütend griff er zur Seite und riss den riesigen Blumentopf herunter, so dass dieser laut auf dem Boden zerschepperte. Er durfte ihn nicht töten. Nicht töten. Egal was er getan hatte, er war immer noch ihr Vater. Und trotzdem. Überraschend holte er aus, machte einen Schritt nach vorne und schlug zu. Seine geballte Faust traf die fette Wange des Typen, welcher daraufhin erschrocken zurück taumelte. Schon besser. Als wäre nichts gewesen stellte Liam sich wieder aufrecht hin und zog seine Kapuze etwas tiefer, dann trat er langsam durch den Flur und aus der Tür hinaus ins freie. Er ließ sie sperangelweit offen stehen, dann verschwand er.

[...]

Er war nicht weit weg. Höchstens ein paar Straßen hatte er sich entfernt. Und er würde wieder kommen, er würde schon einen Weg finden, zu Avrilla zu kommen. Nun befand er sich in einer dunklen Gasse und atmete tief ein und aus. Er wusste nicht, ob das, was er getan hatte, falsch oder richtig gewesen war. Letztendlich hatte er es einfach nur verdient gehabt. Mehr als verdient. Niemand hatte das Recht so mit einem Menschen um zuspringen, und schon gar nicht mit Avrilla wenn er gerade in der Nähe war, das war mal sicher. Nicht mal ihr eigener Vater.
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Beitrag von Predawn Do März 28, 2013 8:44 pm

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Alles ging so schnell. Der Schlag, der Schmerz, ihre Schritte. Dann lag sie auf dem weichen Stoff ihres Bettes. Ihr schossen Liams Worte durch den Kopf. Sie sind es, die sie als Tochter nicht verdient haben! Ihr Vater hatte kein bisschen Recht gehabt. Wenn einer sie verdient hätte, dann Liam. Er hatte sie immer beschützt. Sie erinnerte sich an den Tag zurück, an dem sie sich zum ersten Mal trafen. Er hatte ihr gleich zweimal das Leben gerettet. Unglaublich. Im Nachhinein kam sie sich ziemlich dämlich vor. Sie konnte nicht einmal auf sich selbst aufpassen. Sie drehte sich auf den Rücken. Dachte Liam eigentlich von ihr, dass sie schwach war? Sie bezweifelte nicht, dass er da ganz Unrecht hatte... Sie setzte sich auf und zog ihre Knie an den Oberkörper und schlang ihre Arme um ihre Beine. Was tat Liam jetzt eigentlich? Sir Liam. Sie grinste halbherzig, doch noch immer liefen ihr die Tränen über die Wangen. Ihre linke war stark gerötet. Sie hatte nicht erwartet, dass ihr Vater so sehr ausrastete...

Nach ein paar Minuten hörte sie laute Schritte die Treppe hochgehen, es war eindeutig ihr Vater. Sie hatte Angst. Er war wütend, sehr wütend und sie hatte keine Ahnung, ob Liam direkt gegangen ist, nachdem sie die Treppen hoch gerannt ist. Wahrscheinlich hatte er noch irgendwelchen Mist gebaut, soweit sie ihn einschätzen konnte. Dann verstummten die schwerfälligen Schritte plötzlich. Die Blonde meinte Gemurmel zu hören und dann konnte sie die leichtfüßigeren Schritte ihrer Mutter vor der Zimmertür hören. "Schatz, es tut mir Leid. Dein Vater hatte es nicht so gemeint! Er macht sich doch auch nur sorgen..." Sprach sie verteidigend, doch ihre Augen verrieten, dass sie log. Sie wollte ihren Mann eigentlich nicht schützen, aber sie musste es. Wahrscheinlich zwang er sie dazu. "Ich weiß, er hätte dich nicht schlagen dürfen... Übrigens hat dein Freund einen unserer Blumentöpfe zerstört. Du kannst froh sein, dass dein Vater ihn nicht gleich um die Ecke gebracht hat." Stellte sie mit schief gelegten Kopf fest. Sie schritt durch das Zimmer und setzte sich zu ihrer Tochter. Liam hätte wohl eher ihren Vater um die Ecke gebracht. Plötzlich zauberte sich ein kaum merkliches Lächeln auf die Lippen der Blonden. Ihre Mutter sah sie irritiert an, lächelte dann aber auch. "Weißt du, was ich schade finde? Ich habe den jungen Mann gar nicht begutachten können. Dein Vater redet von ihm als Abschaum und Bastard. Außerdem hat er gesagt, dass er Magier ist... Und er soll dich anscheinend sehr gut verdeitigt haben dein Vater meinte nämlich, er wäre ein unverschämter Bengel, der nur lügt. Also kann es sich wohl nur um einen ritterlichen jungen Mann handeln." Grinste sie. Dann gab sie ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn und verschwand wieder aus dem Zimmer.

Die Blonde seufzte. Wenigsten war ihre Mutter halbwegs auf ihrer Seite. Sie stand auf und betrat ihren Balkon. Vielleicht konnte sie Liam von hier aus finden... ? Suchend sah sie sich um, doch entdeckte ihn nicht. Sie zog ihre Stirn in kraus. Verdammt nochmal. "Liam... wo bist du nur?" Murmelte sie und schloss ihre Augen. Vielleicht würde er wenigstens sie von hier oben entdecken...


Zuletzt von Predawn am Do März 28, 2013 8:44 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Predawn Do März 28, 2013 8:44 pm


Sein Atem raste, sein Herz raste, seine Gedanken rasten, während er in der dunklen Gasse stand, vollkommen in seinen Umhang gehüllt, und fast vollständig mit der aufkommenden Dunkelheit verschmolz. Das einzige, was man noch wirklich von ihm sehen konnte war sein eines wachsames Auge, das türkis unter der Kapuze hervor blitze - das andere war unter seinen Haaren verborgen. Unter dem Mantel waren seine Hände noch immer zu Fäusten geballt und er brodelte nur so vor Wut. Worauf er wütend war wusste er selber vermutlich nicht so genau. Auf Avrillas Vater, das er es wagte, so mit ihr um zu springen, vielleicht auch auf sich selber, das er so ausgerastet war. Und gleichzeitig sagte ihm etwas das er richtig gehandelt hatte. Er wusste es nicht. Einen Fehler gemacht oder nicht? Eigentlich war es auch vollkommen egal, jetzt konnte er es so oder so nicht mehr rückgängig machen. Wenigstens hatte er ihn nicht getötet, das war ja schon mal etwas. Vielleicht hatte er eine Wunde im Gesicht, vielleicht würde er jetzt noch ein paar Tage Schmerzen haben, aber das hatte er einfach nur verdient. Und es würde wieder heilen. Langsam ließ das Schattenwesen sich auf den Boden sinken und lehnte sich an die dreckige Mauer an, seine Augen noch immer auf die Straße gerichtet, bereit sofort aufzuspringen, falls sich jemand nähern würde.

Liams Gedanken drifteten zu Avrilla. Kaum dachte er an die Ohrfeige, die sie zu unrecht - seinetwegen - abbekommen hatte, wurde er schon wieder von Wut überwältigt. Er schluckte schwer und probierte sich irgendwie wieder zu beruhigen. Bevor er zurück ging musste er seine Wut wieder im Griff haben. Sein Blick wanderte kurz nach oben, die Sonne war fast untergegangen. Er würde noch warten, bis es vollständig dunkel sein würde, dann würde er los gehen. Glücklicherweise war er nicht zu weit weg gelaufen, so dass er ihr Haus noch wieder finden würde - hier sah ja irgendwie alles gleich aus. Zumindest für ihn, der hier das erste Mal in seinem Leben war und sowieso nicht sonderlich auf die Umgebung geachtet hatte. Und wieder wanderten seine Gedanken davon. Er fragte sich was sie gerade tat. Sie war davon gerannt, vermutlich in ihr Zimmer oder so. Er wollte sich am liebsten gar nicht vorstellen, ob und wenn wie ihr Vater die Blonde vielleicht bestrafte. Bestrafte, dass sie von zu Hause weg gelaufen war, das sie ein Schattenwesen mitgebracht hatte. Das das Schattenwesen ausgerastet war. Denn wenn er daran dachte, dann überkam ihn ein noch größeres Verlangen sofort los zu rennen und aufzuspringen. Aber er musste noch ein bisschen warten, noch ein bisschen ausharren.

Wenn es nur so etwas wie Hausarrest wäre, was sie als Strafe aufgebrummt bekommen würde, wäre das Problem. Für ihn wäre das zumindest kein Problem. Er würde sie garantiert da raus holen, aber nur wenn sie wollte. Vielleicht wollte sie ja überhaupt nicht von ihren Eltern weg, nicht schon wieder? Von so etwas wie Unsicherheit ergriffen lehnte Liam den Kopf an die Mauer und beobachtete die letzten Sonnenstrahlen dabei, wie sie untergingen.

[...]

Langsam erhob sich das Schattenwesen von dem kalten Boden, auf dem er die ganze Zeit gesessen hätte und verließ die kleine Gasse lautlos. Er brauchte höchstens fünf Minuten, bis er wieder vor dem Haus stand, das Avrillas sein musste. Beziehungsweise das in dem sie lebte. Vorsichtig schritt er um es herum, möglichst ohne durch die großen Fenster gesehen zu werden. Und dann entdeckte er den riesigen Balkon. Und genau dort stand sie, allerdings schien sie ihn nicht zu sehen. Als er einen riesigen Blumenkübel entdeckte stemmte er sich kurzerhand mit aller Kraft dagegen und schob ihn so, dass er, wenn er drauf stand fast den Balkon erreichen konnte. Er sprang kurz in die Luft und bekam den Rand zu fassen, dann zog er sich mühsam hoch, bis er schließlich außerhalb des Geländers stand, die Füße zwischen je zwei Stangen geklemmt. Mit schief gelegtem Kopf sah er Avrilla an. »Suchst du mich?«
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Beitrag von Predawn Do März 28, 2013 8:45 pm

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Ihr Blick schweifte noch einmal über die Häuserreihen. Nichts. Naja, jedenfalls kein Liam. Dafür aber Hühner, Katzen, Hunde, kleine Kinder und was sonst noch. Das Übliche eben. Sie stützte ihre Ellenbogen ans Geländer und legte ihren Kopf auf ihre Handflächen. Wann würde er wohl wiederkommen? Es stand für sie natürlich außer Frage; er würde zurückkommen. Etwas anderes wollte sie gar nicht denken. Das wäre ja wohl der super Gau, wenn er sich jetzt verkrümmeln würde. Er hatte sowieso keine Ahnung, wie er Danai rufen konnte, da war sie sich sicher. Genauso sicher, wie Danai ihn wieder nach Hause bringen würde. Auch wenn der blaue Vogel ihn vielleicht hasst, ganz so unfreundlich war sie nicht. Naja, sie wäre ihn dann ja sowieso los, also... Sie ging wieder in ihr Zimmer. Irgendwo musste doch der Schlüssel für ihr Zimmer sein...

Hastig suchte sie nach dem kleinen, silbernen Schlüssel. Sie musste ihr Zimmer abschließen. Wenn sie es nicht tat, dann käme früher oder später ihr Vater herein. Oder ihre Mutter. Sicher würden sie die Tür zu ihrem Balkon abschließen. Das durfte keinesfalls passieren! Sie war irgendwie viel zu lange weg gewesen. Wo war der dämliche Schlüssel, verdammt nochmal! Nachdem sie fertig war ihren Schrank und ihr Bett in völliges Chaos zu bringen fiel ihr Blick auf die Truhe. War er.... war er da drin? Aber warum sollte sie ihn da rein getan haben? Schnell fischte sie den rostigen Schlüssel für ihre Truhe aus ihrem BH und öffnete sie. Es beunruhigte sie, dass sie nun auch noch die schwerfälligen Schritte ihres Vaters hören konnte. Sie musste sich beeilen! Vorsichtig durchsuchte sie die Truhe. Tatsächlich! Da war er, in einem kleinen Kästchen. In einer unglaublichen Geschwindigkeit sauste sie zu ihrer Zimmertür und schloss die Tür ab. BÄNG BANG BUMM! Ihr Vater versuchte anscheinend genau in diesem Moment die Tür zu öffnen. Erleichtert sank sie zu Boden. Das war knapp gewesen! "JUNGES FRÄULEIN! MACH SOFORT DIESE VERDAMMTE TÜR AUF!" Und wieder klopfte er kräftig gegen die Tür. Mit jedem Klopfen wurde die Blonde durchgerüttelt. Sie hob ihre Hand an ihre Wange, die wahrscheinlich immer noch rot war. Jedenfalls tat sie immer noch unglaublich weh. Es... wäre schon komisch, wenn sie da einen blauen Fleck bekam...
"He! Ich weiß, dass du da drin bist! Mach auf oder ich trete die Tür ein!" Und wieder hämmerte er gegen die Tür. Nein, er würde sie nicht eintreten. Als ob er mutwillig sein Haus zerstören würde. Sie warf einen Blick zu der geöffneten Truhe. Das Tagebuch ihrer Mutter lag darin. Darin war all ihr Leid niedergeschrieben. Nicht nur das, natürlich. Aber die letzten Seiten waren gefüllt mit Trauer. Die Blonde hatte ihrer Tochter das Buch geschenkt. Irgendwann, sie erinnerte sich nicht mehr. Es war für sie jedenfalls ein Zeichen gewesen, ihren Träumen zu folgen und sich von dem Wolkenhort loszumachen. Selbstständig zu werden. Genau deshalb wollte sie auch Ritter werden. Tja, man hatte ja gesehen wie das geklappt hat... nicht. Überhaupt nicht. Sie war ein Idiot gewesen, zu glauben, dass sie irgendwas an ihrem Schicksal ändern könnte. Naja. Eigentlich hatte sie es ja geschafft. Nur eben nicht alleine... Es war Liam gewesen, der sie vor dem Tod bewahrt hatte. Sie sollte ihm bei Gelegenheit dafür danken. Wenn er zurückkam, dann würde sie ihm von ihrem voraus gelegten Weg erzählen. Sie betrachtete ihre Hand. Der goldene Ring hätte eigentlich für sich sprechen müssen. Sie war verlobt und das schon seit Jahren. "Hey! Hörst du mir überhaupt zu?! ...Wenn ich dich erwische, meine Liebe, dann setzt es was! Hast du gehört?!" Warum? Weil ihre Eltern Geld wollten. Brauchten. Was auch immer. Eigentlich hatten sie ja genug Geld. Aber sie wollten mehr. So war das eben bei den Menschen. Sie bekamen nie genug...
BAMM BAMM BAMM! Dann ging er wieder die Treppe herunter. Sie atmete erleichtert aus. Anscheinend hatte sie ohne es zu merken ihre Luft angehalten...


Sie nahm ihre kleine Tasche von ihrem Bett und packte das Tagebuch ihrer Mutter und ein paar Anziehsachen ein. Ihr Blick fiel nach Draußen. Es war schon dunkel geworden. Sie trat auf den Balkon hinaus und versuchte in der Umgebung etwas zu erkennen. Doch -wie zu erwarten- konnte sie nichts erkennen. Sie konnte in der Dunkelheit nun mal nicht sehen. Und dann stand er doch tatsächlich auf ihrem Balkon -naja fast. "Meine Güte, hast du mich erschreckt!" Zischte sie gespielt wütend. Dann grinste sie ihn an. "Du hast mich warten lassen, Sir Liam." Zwinkerte sie ihm zu. Sie warf einen Blick zurück in ihr Zimmer. Ob ihre Eltern womöglich schliefen? Wahrscheinlich nicht. Sie würden ihr auflauern. Oder sie hatten schon längst in der ganzen Stadt herumerzählt, dass sich ein düsterer, junger Mann mit seiner Tochter davon stehlen will. "...Ich habe alles, wollen wir dann?" Fragte sie leise. Es musste schließlich niemand mitbekommen, dass sie jetzt weglaufen würden. Nicht, dass sie so oder so jemand erwischen würde... aber desto später, desto besser, nicht war?

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Beitrag von Predawn Do März 28, 2013 8:45 pm


Seine Augen hatten sich schnell an die Dunkelheit, die sie umgab, gewöhnt, und so erkannte er sofort das Avrilla eine Tasche bei sich trug, die scheinbar mit allerlei Sachen gefüllt war. Dieses mal schien sie besser vorbereitet als bei ihrem ersten Ausflug fort vom Wolkenhort. Nun wusste sie ja auch wie die Wetterlage da unten war. Mit einer schnellen Handbewegung nahm das Schattenwesen seine Kapuze ab, als er sah, wie sehr Avrilla sich erschrak, doch sie schien ihn bereits erkannt zu haben. Wer sonst sollte auch mitten in der Nacht auf ihren Balkon klettern? Liam hatte auf jeden Fall einen Vorteil. Dadurch, das er so lange Zeit in der Dunkelheit verbracht hatte, konnte er in der Nacht viel schneller viel besser sehen als andere - vielleicht hing das auch ein wenig damit zusammen, das er ein Schattenwesen war. Zumindest war es in einigen Situation mehr als praktisch, wie auch in dieser. Der Türkishaarige beugte sich leicht nach vorne und ließ seinen Blick noch ein Mal demonstrativ über seine Schneeprinzessin schweifen, als würde er die Situation erst jetzt richtig registrieren. »Nun müssen wir also schon in den Tiefen der Nacht die Flucht ergreifen, hu~?«, fragte er, und einen kurzen Moment sah man ein Grinsen auf seinen Lippen. Dagegen war ja nichts auszusetzen. Und trotzdem. Fast so, als wäre er ein ganz normaler Junge, an einem ganz normalen Tag, der eine ganz normale Bekannte besuchte, stützte er seine Ellbogen auf das Geländer und runzelte die Stirn, während seine Gedanken rasten.

Sie mussten also hier weg. Avrilla hatte die Zeit gehabt sich darüber Gedanken zu machen, was sie wollte, und es sah ganz danach aus als hätte sie sich entschieden. Er würde nicht noch ein Mal nachfragen. Wenn sie von zu Hause weg wollte, dann würde er ihr dabei helfen und sie so lange begleiten, wie sie es wollte. Aber wie? Natürlich brauchten sie den komischen Vogel der Blonden dessen Namen er vergessen hatte, eine andere Möglichkeit hatten sie gar nicht. Also gut. »Wo steckt denn dein Vogel?«, fragte er sie. Dann griff er über das Holzgeländer und schnappte sich Avrillas Hand. Erst mal mussten sie weg von hier, schließlich konnten jeden Moment ihre Eltern oder sonst irgendwer hier auftauchen der sie nur behindern würde. Mit einem sanften Ruck zog er sie zu sich und näherte sich ihr, bis er seine Lippen auf ihre drückte und, nein, ok. Liam, lass das.. Ohne lange zu überlegen oder ihr auch nur Zeit zu lassen zu reagieren schob er seinen Arme unter ihre Beine und hob sie an, dann drehte er sich um und ging leicht in die Hocke. »Achtung.«, flüsterte er leise und küsste Avrilla in den Nacke- Nein, Liam.. Und dann sprang er, federte den Fall ab, in dem er sich mit einer Hand auf dem Boden abstützte.

Unten angekommen ließ er Avrilla wieder los und richtete sich auf. Er hatte das alles gemacht ohne darauf zu warten was sie zu sagen hatte, doch nun drehte er sich zu ihr um und sah sie an. Sie konnten wohl kaum genau hier auf den riesigen Vogel warten und mit ihm fliehen, das würde schließlich ein wenig auf fallen. Zudem war es wohl unpraktisch genau vor ihrem Haus herum zu stehen, sie sollten sich also wohl möglichst bald zu einer freieren Fläche auf machen. Und das war der Blonden sicherlich ebenso klar. Nur war eben das Problem, das Liam sich hier kein bisschen auskannte, also musste er sich auf seine Schneeprinzessin verlassen. Und wenn möglich sollte sie recht schnell handeln, wenn sie verhindern wollte das ihre Eltern etwas mitbekamen.
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Beitrag von Predawn Do März 28, 2013 8:46 pm

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Nachdem sie sich erst einmal mächtig vor ihm erschreckt hatte, nahm er seine Kapuze ab. Er redete komisches Zeug. Für ihn untypisches Zeug. Aber es war süß. Er war süß. Und sie war auch süß, denn sie lief rot an. "Ähm, ja..." Murmelte sie. Aus irgendeinem Grund grinste er. Und sie grinste zurück. So grinsten sie sich für ein Weilchen gegenseitig an. "Ehm... Bist du neuerdings Dichter?" Fragte sie mit ihrem breiten Grinsen auf den Lippen und ihren roten Wangen. Liam lehnte sich auf das Geländer und schien kurz in Gedanken. Er fragte nach ihrem Vogel, Danai. Sie lächelte ihn an, als hätte er eben das Dümmste überhaupt gefragt. "Die ist oben. Mach' dir keine Gedanken um sie, ich weiß was zu tun ist." Ihr Lächeln erstarb, als ihr auffiel, was für einen Mist sie eigentlich schwafelt. Sie schüttelte abschätzend den Kopf. Naja, aber es stimmte, er musste sich fürs Erste keine keine Gedanken über Danai machen. Die würden sie erst später rufen, wenn sie am Rande der fliegenden Insel waren.

Unerwartet griff der Türkishaarige nach ihrer Hand und zog sie ruckartig zu sich herüber. Klar, das war wohl ein wenig harsch, aber das sollte sie doch mittlerweile gewohnt sein? Ohne ihr auch nur die Chance zu geben, sich über diese milde Behandlung zu beschweren, hob er sie auch schon hoch. Er flüsterte ein 'Achtung' und sprang vom Balkon. Unten ließ er sie natürlich los. Beleidigt verschränkte die Blonde ihre Arme vor der Brust. Pah, der schien ihr ja gar nichts zu zutrauen... Dann drehte er sich zu ihr um und blickte sie an. Puff! Schon war ihr Trotz verschwunden und sie lächelte ihn an. Sie rannte los und griff nach Liams Hand im Vorbeigehen. Schnell liefen sie durch die wenigen engen Gassen des Wolkenhorts. Immer und immer wieder sah sich die Blonde hektisch um. Ein wütender Putsch konnte überall lauern... Eyup, sie vermutete einen wütenden Putsch. Aber so wie man die Bewohner des Wolkenhorts kannte, würde hier vielleicht wirklich so eine wütende Meute herumlatschen. Okay. Man kann's auch übertreiben...

Nunja... ein wenig unpraktisch war es schon. Der Wolkenhort war eindeutig zu sicher. Sie hatten es geschafft unbemerkt bis zu, Basar zu kommen, aber das würde sicher nicht so bleiben. Spätestens beim Dorfplatz würden sie entdeckt. Sie warf einen besorgten Blick zu Liam. "Wir haben Glück, bis jetzt noch nicht bemerkt worden zu sein. Abends laufen hier überall Wachen herum..." Sie sah ihn bedeutsam an. Mit der Hoffnung, dass er verstand, was sie meinte, zog sie ihn wieder hinter sich her. Diesmal ging sie eindeutig langsamer und vorsichtiger. Sie blickte sich jedesmal um, bevor sie irgendwo einbog. Komischer Weise, sah sie jedoch niemanden. Sie hörte auch niemanden. Das... war wohl mehr als merkwürdig. Sie waren fast am Dorfplatz angelangt, das war gut. Völlig unentdeckt. Aber... wo blieben die Wachen ab?! Sie zog ihre Stirn in Kraus. Verdammt... wo waren die alle? Es war ja wie ausgestorben.

Völlig in Gedanken, bemerkte die Blonde gar nicht, dass sie einfach auf den Dorfplatz marschierte. Schnell bückte sie sich. Gott... wie dumm war sie eigentlich? Das half jedoch nichts, aus den zwei Hauptwegen strömten die Dorfbewohner und bauten sich vor ihnen auf. Okay, natürlich nicht alle, aber beinahe alle Ritter und Ritterschüler. Erschrocken nahm sie sich Liams Hand, die sie wohl irgendwann losgelassen hatte und drückte diese fest. "Du musst mir jetzt vertrauen." Flüsterte sie und schluckte, bevor sie sich ruckartig umdrehte und reißaus zu einem der Stege nahm. Sie warf noch einen kurzen Blick nach hinten. Natürlich hatten die Ritter Waffen, sie konnten jedoch nicht riskieren, Avrilla zu verletzten, trotzdem zielten sie allesamt mit Pfeilen auf den Türkishaarigen. Sie waren schließlich alle erstklassig ausgebildet. Sie würden ihr Ziel treffen. Aber... nicht solange sich das Ziel von der Insel stürzte... Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern sprang die Blonde vom Steg und zog Liam hintersich in den 'sicheren Tod'. Sie ließ ihn los und pfiff. Als sie ihren Blick nach oben richtete, sah sie, wie noch ein paar Pfeile über die Insel hinweg sausten. Beeil dich Danai! Schrie sie in Gedanken. Sie würden Liam auch von hier treffen können...

Kaboom! Plötzlich landeten sie auf dem weichen Gefieder des blauen Wolkenvogels. Erleichtert atmete Avrilla aus und vergrub kurz ihren Kopf in den himmelblauen Federn. Dann grinste sie Liam schief an. "Heh. Verlief doch alles nach Plan!" Lachte sie etwas unsicher und richtete ihren Blick auf ihre Hände, die sich in Danais Gefieder vergruben.

tbc: ...? Somewhere else? |D
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Beitrag von Predawn Do März 28, 2013 8:47 pm


Das Schattenwesen reagierte nicht auf Avrillas Frage, die sie gestellt hatte, noch bevor sie von dem Balkon auf den Boden gesprungen waren. Was sollte er auch groß dazu sagen? Stattdessen nickte er nur auf ihre Aussage hin, das sie schon wüsste, was zu tun war. Er würde ihr einfach vertauen. Und eine andere Möglichkeit gab es ja auch nicht. Sie war diejenige die hier lebte oder gelebt hatte, sie war diejenige die sich hier auskannte. Und sie war diejenige die vor ihren Eltern floh um abzuhauen. Nicht er. Er war in die ganze Situation hinein gestolpert und möglicherweise war er mit Schuld daran, das sie so ausgeahtet war, aber im Endeffekt begleitete er sie einfach nur. Kaum waren sie unten angekommen griff die Blonde nach Liams Hand und rannte los, den Türkishaarigen hinter sich her ziehend - schon nach wenigen Straßen hatte dieser den Überblick und seine Orientierung verloren, Avrilla schien sich dafür aber bestens aus zu kennen und genau zu wissen wo sie lang mussten. Aber was hatte sie nur vor? Statt aus der Stadt hinaus zu laufen um eine möglichst freie Fläche zu finden von der sie weg fliegen konnten schien sie sie immer weiter ins Stadtinnere zu führen. Nachdem sie einige Zeit durch die verlassenen Straßen und Gassen gelaufen waren ohne auf irgendjemanden zu treffen hielt die Blonde inne. Wachen also? Das hatte das Schattenwesen schon fast erwartet, in einer Stadt wie dieser. Ehrlich gesagt kam es ihm schon die ganze Zeit komisch vor, wie leicht sie es gerade hatten. Irgendwas konnte da doch nicht stimmen, oder?

Liam nickte nur stumm und seine freie Hand fuhr fast automatisch zu seinem Schwertknauf und umfasste ihn. Nur zur Sicherheit. Falls ... Falls ... Ja, keine Ahnung. Man konnte ja nie wissen. Jeden Moment konnte etwas oder jemand kommen der ihrere Flucht ein Ende setzten konnte oder wollte. Und solange Avrilla sich absolut sicher war das sie jedes Risiko eingehen wollte um von hier fort zu kommen, würde er es nicht zu lassen, das sie aufgehalten wurden. Egal was das bedeuten würde. Das Schattenwesen senkte den Kopf und presste sich möglichst an die kalten Hauswände und dreckigen Mauern, während sie langsam und vorsichtig weiter schlichen. Sein Blick huschte ständig hin und her, gleichzeitig lauschte er auf irgendwelche verräterischen Geräusche, aber es war nahezu unheimlich still. Verdächtig Still. Es war wie die Ruhe vor dem Sturm. Es lag eine Gewisse Anspannung in der Luft, eine Anspannung, die Liam dazu veranlasste nur ganz flach zu atmen und sich noch leiser zu bewegen. Irgendetwas würde gleich passieren, auch wenn er nicht wusste was, und das verunsicherte ihn sogar schon fast.

Ständig huschte sein Blick zu Avrilla, teilweise nur um sicher zu gehen das es hier noch gut ging, anderseits aber auch weil er sich fragte ob sie sich wirklich sicher war mit dem, was sie tat. Und plötzlich steuerten sie genau auf den Mittelpunkt der ganzen Stadt, den Dorfplatz, zu. Und dann waren sie plötzlich da. In sekundenschnelle strömten alle möglichen Wachen und bewaffnete Männer aus den Seitengassen auf sie zu und bauten sich vor ihnen auf. Augenblicklich zog Liam sein Schwert und spannte sich an. Warum waren es so viele? Sahen sie ihn wirklich als eine so große Bedrohung an? Gegen alle hatte er nie im Leben eine Chance. Sein Blick huschte einen kurzen Moment lang in den Himmel. Wo war dieser verdammte Vogel wenn man ihn brauchte?! Vielleicht würde wenigstens Avrilla fliehen können. Eins war zumindest sicher, nämlich das sie sie nicht verletzten würden. Diese ganzen Wachen und all das - sie waren alle nur wegen ihm hier. Langsam ließ das Schattenwesen sein Schwert sinken und steckte es wieder zurück in die Schwertscheide. Er hatte keine Chance. Vielleicht wäre jetzt der richtige Moment gekommen um sich zu ergeben? Vermutlich wäre das das beste.

Genau in diesem Moment spürte er Avrillas Hand in seiner. Er sollte ihr vertrauen? Liam nickte kurz und sah sie mit leeren Augen an. Was hatte sie vor? Plötzlich wirbelte die Blonde herum und rannte los, das Schattenwesen hinter sich her ziehend. Es dauerte einen Moment bis er realisierte was sie vor hatte. Sie lief genau auf den Rand zu, auf den Rand der tausende Meter über Hyrule schwebenden Insel. der Türkishaarige schloss kurz die Augen, dann überwand er mit einem Mal all seine Zweifel und ließ sich nicht mehr nur hinterher ziehen sondern rannte los. Er sollte ihr Vertrauen, und das tat er. Und dann spürte er plötzlich keinen Boden mehr unter den Füßen und sie rauschten durch die Luft. Genau in diesem Moment nahm er am Rande das Sirren der Bogen war, wenn sie ihre Spannung verloren und die Pfeile zischend auf sie zu rasten. Dann hörte er genau neben sich einen Pfiff und wenige Momente später spürte er unter sich etwas was sich verdächtig nach Gefieder anfühlte.

Tatsächlich. Der Vogel war tatsächlich noch gekommen. Nicht mehr viel und sie während schmerzhaft auf dem Boden gelandet. Schmerzhaft? Was redete er eigentlich - sie wären sofort tot gewesen, keine Frage. Liams Herz raste noch immer, was auch kein Wunder war, auch noch als Avrilla sich zu ihm wendete und ihn angrinste. Er schüttelte kurz den Kopf und fuhr sich durch die Haare. »Mach das nie wieder.«, sagte er, während er sich langsam wieder beruhigte. Plötzlich spürte er einen brennenden Schmerz im Rücken und vorsichtig taste er mit seinen Händen, bis er die Ursache für den Schmerz entdeckte. Ein Pfeil. Ein Pfeil der in seinem Rücken steckte. Liam kniff die Augen zusammen, dann riss er ihn mit einem Ruck hinaus und musste ein Stöhnen unterdrücken. Verdammt.

» Ebene von Hyrule
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Beitrag von Predawn Do März 28, 2013 8:47 pm

cf: Haus der Familie Lagrandez//Das Wolkenmeer
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Sie kicherte, nachdem Liam kopfschüttelnd sagte, sie solle so etwas nie wieder tun. "Das ist oben auf dem Wolkenhort das  wohl normalste der Welt! Also stell' dich nicht so an!" Stichelte sie ihn grinsend an. Dann fiel ihr auf, dass Danai gerade ohne irgendein Ziel durch die Gegend flog. Naja, sie war es jetzt wohl schon gewöhnt... "Lande einfach, wo es am Günstigsten ist." Erklärte sie dem blauen Vogel. Als die Blonde wieder zu Liam sah, atmete sie scharf ein. Er hielt einen blutverschmierten Pfeil in seiner Hand. "Danai! Lande! jetzt sofort!" Kreischte sie völlig geschockt. Dann rutschte sie näher zu dem Türkishaarigen und da sah sie schon die Wunde auf seinem Rücken. Sie schien ziemlich stark zu bluten. Aber was weiß sie denn schon von Wunden? Nichts. Jedenfalls nichts von welchen, die durch eine Waffe entstanden sind.

Danai landete wie befohlen. Wo? Naja. Hyrule Ebene. Irgendwo im Nirgendwo auf dieser riesigen Fläche. Obwohl, dahinten war der Wald von Ordon. Jedenfalls meinte sie, es wäre dieser. Sollte sie mit Liam dorthin? Ob es da jemanden gab, der wusste, wie man Wunden versorgte? Bestimmt. Nur… wollte sie wirklich dorthin zurück? Die Leute aus der Taverne würden sie garantiert nicht willkommen heißen. Aber wo sollte sie dann nach Anhaltspunkten suchen? Was wäre noch in der Nähe? Der See? Das Meer? Sollten sie auf einer der Inseln Hilfe suchen? Das wüde zu lange dauern… Hyrule Stadt? Die Zora? Ob die ihnen helfen würden? "Verdammt… Was machen wir denn jetzt?" Zishte sie verzweifelt, dann blickte sie Liam besorgt an. "Kann… Kann ich dir irgendwie helfen? Was soll ich tun?" Ihre Stimme klang ruhiger, als sie sich gerade fühlte. Von dieser Verletzung würde er nicht sterben, oder? Er würde davon nicht verbluten, richtig? Sie musste nur dafür sorgen, dass sie sauber war, nicht wahr? Wunden versorgen… sie dachte erst, dass sie nichts darüber wusste, doch wenn sie sich recht erinnerte, hatten sie das mal in der Ritterschule angeschnitten. Wunde auswaschen… und… und verbinden, mit sauberem Stoff oder Verband… argh, an Kräuter erinnerte sie sich natürlich nicht mehr! Dabei war sie doch so ein Narr von Blümchen. Kräuter waren eben keine Blumen. Nunja, nicht alle. Sie durchforstete ihre Gehirnzellen nach Heilpflanzen, doch unter all dem Stress konnte sie sich nicht konzentrieren. Also… erst einmal handeln… Wo waren sie? Nahe Ordon, dann müsste hier doch auch Wasser zu finden sein. Schnell sah sie sich um. Aha! Da hinten, ein Bach! Oh, aber wie machte sie das jetzt? Liam musste aus seinen Klamotten raus, damit sie an die Wunde ran kam. Ohne weiter zu zögern war sie drauf und dran den Türkishaarigen aus seinem Hemd raus zu kriegen. Mit allerhöchster Vorsicht natürlich. Dann benutzte sie eben dieses als Lappen, um die Wunde zu reinigen. "Das könnte jetzt wehtun." Murmelte sie mit angehaltenem Atem und fing an vorsichtig auf dem Loch im Rücken herumzutupfen. Dabei bemerkte sie auch, dass sich neben der frischen Wunde, eine riesige Narbe über seinen Rücken zog. Wie hatte sie diese vorher nicht bemerkt…? Aber egal. Sie brauchte sauberen Stoff, um sie Verletzung zu verbinden. Hm… Ah! Ihre Haarbänder! Schnell band sie diese aus ihren Haaren und wickelte beide Bänder großzügig um seinen Körper, sodass sie die tiefe Wunde vor Schmutz schützten. Erst jetzt atmete Avrilla wieder aus. "Das, ähm… tut mir Leid?" Sagte sie mit einem Blick auf Liams klatschnasses Hemd. Dann aber fiel ihr ein, er beherrschte Feuermagie - das würde er wohl trocknen können, oder nicht? Die Wunde war nun mehr oder weniger versorgt. Was jetzt?
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Beitrag von Predawn Sa Jul 11, 2015 8:43 pm

Liam & Avrilla
{Süd-Hyrule | Ebene von Hyrule
« Haus der Familie Lagrandez « Wohnviertel « Wolkenhort

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]Die neu entstandene Wunde am Rücken des Schattenwesens pochte schmerzhaft im Takt seines Herzschlags. Genauso wie seine gebrochene Rippe. Es kam ihm vor als wäre es ewig her [ungefähr 2 Jahre um genau zu sein], dass eben jener Vogel der ihm gerade im Prinzip das Leben gerettet hatte ihn töten wollte und ihn dabei verletzt hatte. Er wurde davon noch immer behindert und es würde auch eine ganze Weile nicht besser werden, wenn das so weiter ging. Ein gebrochener Knochen musste ruhig gestellt werden, aber daran war irgendwie nicht zu denken. Wenn er genau darüber nachdachte, dann hatte er keinerlei Ahnung wie viel Zeit vergangen war, seit er Avrilla im Schneestrum begegnet war. Zu oft waren sie erschöpft irgendwo zusammen gesunken und wussten nicht, wie viele Stunden dabei verstrichen waren. Aber viel mehr als drei Tage konnten es nicht sein. Trotzdem; selbst er, der trainiert war, der sich seit Jahren alleine durchschlug, war so viel Aufruhr nicht gewöhnt. Ein Kampf und ein Problem, eine Verletzung nach der anderen. Kaum Pause, kaum Nahrung, kaum Schlaf. Seine körperlichen Fähigkeiten waren überstrapaziert und er war sich sehr sicher, dass es Avrilla ähnlich ging. Als wäre das nicht genug, war er gedanklich und gefühlsmäßig genauso aufgewühlt worden. Er wusste nicht, was er denken und fühlen sollte. Etwas in ihm wollte Avrilla beschützen schon seit er sie getroffen hatte. Angefangen damit, dass sie sterben wollte. Etwas, was er nicht akzeptieren konnte. Man starb, wenn es an der Zeit war. Man brachte sich nicht einfach so. Das war nicht richtig. Nicht, wenn da andere Menschen waren die es kümmern könnte. Hier war er, seit Jahren auf der Suche nach seiner vermeidlich toten Schwester und was würde er nicht dafür geben, sie lebend zu finden. Nein. Man brachte sich nicht einfach um. Und jetzt? Er hatte sich in die misslichste Situation gebracht, in der er seit Jahren war. Nur weil er ihren Selbstmordwunsch nicht akzeptieren wollte. Er warf ihr einen Blick zu. Sie war unschuldig. Er hatte ihr mehrmals das Leben gerettet. Sie hatte ihn in so einige lebensgefährlichen Situationen gebracht. Ohne sie, wäre er schon weit fort und das vermutlich ohne irgendwelche Zwischenfälle. Er wäre seiner verlorenen Schwester vielleicht schon näher.
Aber es war zu spät. Er hatte sich selbst in diese Situation katapultiert, mehr oder weniger. Er wusste nicht, was er für Avrilla empfand. Die letzten Tage waren zu durcheinander, zu verrückt gewesen. Er wollte nicht dass sie starb. Aber liebte er sie? Konnte er überhaupt lieben? Selbst wenn, dann war es falsch. Liam war unberechenbar, er war böse. Er würde sie verletzten, früher oder später. Er hatte es schon, er würde es wieder tun. Sie war nicht sicher mit ihm. Er konnte sie vor Monstern und Räubern und sonst was bewahren, aber sie war niemals sicher mit ihm. Es war falsch. Aber er konnte nicht mehr gehen, dafür war es zu spät, dann würde er sie genauso verletzten. Und sie würde sterben. Und gerade war die Situation noch viel schlimmer geworden; sie hatte ihre Heimat für ihn verlassen. Ihre Familie für ihn hintergangen. Es gab gar kein zurück mehr. Er wünschte, Avrilla könnte ihn hassen. Wenn sie ihm sagen würde, er sollte gehen, wäre vieles einfacher. Etwas in ihm wollte sie nicht verlassen, aber wenn sie es wollen würde, dann würde er es ohne zu zögern tun; es wäre das einzig richtige.

Während Liam diese Gedanken durch den Kopf schossen landete der blaue Vogel irgendwo im nirgendwo. Er spürte, wie warmes Blut seinen Rücken hinunter floss. Avrilla wirkte geschockt und verzweifelt, aber es war wirklich nicht das erste Mal, dass er so eine Verletzung erlitt. Der Pfeil war nicht besonders tief eingedrungen und würde keiner ernsthafte oder dauerhafte Verletzung bleiben. Die gebrochene Rippe war eigentlich schlimmer. Was ein Glück hatte er seinen Mantel nicht an, sonst wäre das gute Stück noch kaputt gegangen. Bevor er ihr auf ihre Frage antworten kann, fing sie an an seinem Oberteil zu werkeln. Es dauerte ein paar Sekunden bevor dem Schattenwesen klar wurde, was sie vorhatte, und schnell entledigte er sich diesem. Als sie die Wunde reinigte verzog er keine Miene. Dann betrachtete er sein Shirt. Es war kaputt, Blut verschmiert und patsch nass - kurzerhand warf er es weg und zog sich stattdessen seinen schwarzen Mantel über die Schulter. Er würde sich irgendwo was neues besorgen. »Danke.«, sagte er mit einem leichten Nicken in Richtung seines Rückens. In seiner Stimme oder Miene war keine Spur von Dankbarkeit zu finden.
Für einen Moment ruhte sein Blick auf der erschöpft aussehenden Avrilla mit ihrem kleinen Rucksack während er nachdachte. »Bist du dir sicher, dass du das möchtest? Noch kannst du zurück. Nach Hause. Sie werden dir verzeihen.«


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Beitrag von Predawn Sa Jul 11, 2015 9:27 pm

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Entweder fiel es der Blonden in ihrer Unruhe nicht auf, oder Liam zeigte tatsächlich nicht die kleinste Regung bei allem was sie tat. Nicht, dass es jemals anders gewesen wäre. Bis auf vielleicht… nun ja… die Momente in denen sie… sich küssten? …würde er da seine Maske nicht ablegen, dann wäre es aber auch wirklich komisch. So wirklich komisch. Würde sie ihn dann überhaupt mögen? Ach was. Sie würde ihn immer mögen, egal was war. Liam war Liam und so liebte sie ihn. Nach dem was passiert war, konnte sie sich auch sicher sein, dass er ebenfalls so für sie empfand. Alles andere wäre eben komisch. So wirklich komisch.
Sein Shirt hatte er weggeschmissen, als sie es ihm zurückgab. Einfach so. WOllte er bei dem Wetter etwa ohne Oberteil rumlaufen? War er denn Lebensmüde? Nicht, dass sie ein Problem damit hatte, seinen nackten Oberkörper anzusehen. Er war muskulös, natürlich, so als Schwertkämpfer. Das war eben auch der Grund, wieso sie so schlecht darin war. In überhaupt allem. Sie war klein. Sie war schwach. Sie war dürr. Ein Strich in der Landschaft. Ein schwarzer Strich in der Landschaft. Ein Seufzer entwich ihr. So gerne wäre sie Ritter geworden… Doch manchmal half alles nichts. Sie könnte höchstens zum Assassinen werden. Klein, schwierig zu entdecken, immer zu schwarz gekleidet, agil, kann gut mit Pfeil und Bogen umgehen. Und von Nahem müsste sie höchstens einen Dolch verwenden, um ihrem Opfer die Kehle durchzuschneiden. Nur wie wurde man Assassine? Auftragsmörder? Wer würde jemanden wie sie schon ernst nehmen. Aber noch viel wichtiger: würde sie tatsächlich ein Auftragsmörder sein wollen? Nein. Sie wollte für Recht und Ordnung schaffen und keine dunklen Geschäfte verrichten. Der Zug war wohl abgefahren…

Sein kalten, gefühlslosen Ton beirrte das Blondchen keineswegs, als er sich bedankte. Sie schenkte ihm trotz allem ein zuckersüßes, erleichtertes Lächeln. Weil sie ja so süß war, oder etwa nicht? Sie lächelte auch einfach zuckersüß weiter, als er sie für ein Weilchen ansah. Was Liam danach sagte, wischte ihr dieses Lächeln im Nu aus dem Gesicht. "Mir verzeihen?" Wiederholte sie mit dünner Stimme, die kippte, als sie weiterredete. "Du hast meinen Vater gesehen! Er… er hat mich geschlagen! Und du denkst, sie würden mir verzeihen? Nach all dem? Nachdem ich zweimal weggelaufen bin? Obwohl ich-" -heiraten sollte. Fast hätte sie es gesagt. Fast. Sie würde es ihm sicherlich irgendwann erklären… Nun, es war eigentlich unwichtig. Sie könnte diesen dämlichen Ring beim nächsten Juwelier für ein paar Hunderter verscherbeln. Es war ja nicht so, als hinge sie an dem Ring oder an dem Mann, an den dieser sie band. Nach einer kurzen Pause fuhr sie leiser wieder fort. "Du willst mich loswerden, stimmt's?" Ihr Atem ging schwer als sie mit den Tränen kämpfte, die dann trotz allem einfach herunter kullerten. "Und ich dachte… wir… du…" Durch einem Schleier aus Tränen sah sie ihn an. Er, dem sie die Verletzung verbunden hatte und so wie er sich in seinen Mantel einwickelte, um sich vor der Kälte zu schützen, lange nicht mehr so geheimnisvoll und gefühlslos wirkte. "Ich… Ich… will dich nicht verlassen." Schaffte sie es dann irgendwann zu sagen. Sie biss sich auf die Unterlippe, sah zu Boden und atmete tief ein, bevor sie den blassen Türkishaarigen wieder anblickte. "Geht es dir… etwa anders?"
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Beitrag von Predawn So Jul 12, 2015 2:20 pm

Liam & Avrilla
{Süd-Hyrule | Ebene von Hyrule

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]Mit so einer Reaktion hatte er irgendwie nicht gerechnet. Aber so war das eben, wenn man sich selber jegliche Gefühlsregung untersagte und jahrelang kaum unter Menschen waren. Liam war nicht gerade der sensibelste. Ja, sie hatte wahrscheinlich recht. Ihr Vater hatte sie geschlagen und nach all dem was er gesehen hatte, hatte sie im Wolkenhort kein besonders angenehmes Leben geführt. Aber trotzdem war er sich sicher, dass es auf Dauer sicherer war als mit ihm. Dass sie die Situation mit ihren Eltern klären konnte, irgendwie. Aber sie dachte wohl nicht so und Liam wusste, dass es keinen Sinn hatte seine Gedanken auszusprechen. Ihm fiel gar nicht erst auf, dass sie einen ihrer Sätze mittendrin abbrach. Stattdessen lag seine Aufmerksamkeit auf ihren Augen, die schon wieder in Tränen standen. Wollte er sie loswerden? Er wusste es ja selber nicht. Er wusste nicht was er wollte, fühlte. Das war ja das Problem.
»Nein, ich will dich nicht loswerden.«, antwortete er nachdem er vielleicht eine Sekunde zu lang gezögert hatte. Und irgendwo stimmte das ja auch. Er wollte, dass es Avrilla gut ging. Er wollte es nicht, dass sie verletzt war. Er hatte es versprochen.»Du weißt nichts über mich. Du bist mit mir nicht sicher, ich bin wie das Verderben in Person.« Den letzten Teilsatz sagte er mehr zu sich selber als zu Avrilla, man konnte ihn kaum noch hören, so leise war seine Stimme geworden. Sein ausdrucksloser Blick lag noch immer auf dem Mädchen. Sie war so einfach zu lesen. Sie wollte bei ihm bleiben. Sie war so naiv. Sie hätte längst tot sein können.
Ein Ruck ging durch den Körper des Schattenwesens. Das ganze hatte jetzt keinen Sinn. Hinter ihm ging langsam die Sonne unter und sie standen mitten auf der Ebene von Hyrule im Schnee. Nicht gerade der sicherste Ort, vor allem nicht bei Nacht. Erst recht nicht, das sie beide verletzt und erschöpft waren. »Wir sollten hier nicht bleiben.«, stellte er fest. Dann hob er seine Hand und begann an den Fingern abzuzählen. »In Ordon können wir uns nicht mehr blicken lassen, genauso wenig wie im gesamten Wolkenhort. Hyrule-Stadt klingt nach einer guten Wahl.«Liam hatte diesen Ort ehrlich gesagt immer gehasst. Zu überfüllt. Aber immerhin konnte man dort ganz einfach untertauchen und anonym bleiben. Und im Moment war es einfach die sinnvollste Wahl. Sie hatten nicht gerade viel Zeit durch das ganze Land zu reisen. Hyrule-Stadt konnten sie hoffentlich noch vor Einbruch der Nacht erreichen und es sollte nicht zu schwer sein, einen Schlafplatz zu finden. Die letzten Tage waren so ereignisreich gewesen, es war mehr als Zeit für etwas Ruhe.


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Beitrag von Predawn So Jul 12, 2015 2:25 pm

Avrilla & Liam
Spielst du nur mit mir oder bin ich es, die mit dem Feuer spielt?

Liam zögerte mit seiner Antwort. Konnte er nicht einfach mal Klartext reden? Sagt ihr bei jeder Gelegenheit, sie solle verschwinden, doch wenn sie ihn fragte, ob er sie loswerden wollte verneinte er es jedes Mal. Ihr blondes Köpfchen verstand es nicht. Mochte er sie nun oder nicht? Spielte er nur mit ihr? So oft wie er sie gerettet hatte durfte er nicht nur mit ihr spielen. Wenn sie sich geküsst haben, hat es sich echt angefühlt. Was verbarg er vor ihr? Wieso wollte er, dass sie ging, wenn er es eigentlich doch nicht wollte? Eigentlich wollte Avrilla wütend werden. Eigentlich wollte Avrilla ausrasten und Liam anschreien, ihm den Kopf abreißen. Nach Antworten verlangen. Liebst du mich oder etwa nicht? Spielst du mit mir? Wieso ist es besser wenn ich gehe? "Was verheimlichst du mir?" Jetzt war es ihr glatt herausgerutscht! Sie hatte das laut gesagt, oder nicht? Und was für eine passende Frage sich ihr Mund ausgesucht hatte, laut auszusprechen. Schließlich war sie es, die ihm verheimlichte, dass sie verlobt war. Sie war es, die ihm so vieles verheimlichte. Sie hatte eigentlich kein Recht, ihm die Antworten abzuverlangen, die sie ihm verschwieg. Wie würde er wohl darauf reagieren, wenn er wüsste, dass er nicht ihr Erster ist? Bei weitem nicht der Erste. Wie würde er darauf reagieren, wenn er wüsste, dass sie jemand anderem gehörte. Jemanden, den sie verabscheute. Wem würde er dann eher den Kopf abreißen; ihr oder ihrem Verlobtem?

Liam hatte Glück gehabt, dass seine Lieblingsblondine den Teil mit "Verderben in Person" nicht gehört hatte. Dafür war die Gut zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt. Es überraschte sie aus irgendeinem Grund, als er meinte, sie sollten nicht hier bleiben. Vielleicht war es ihr schlechtes Gewissen, weil sie ihm so vieles beichten musste. "In die Hauptstadt? Ist das eine so gute Idee?" Würden sie dort nicht auffallen? Naja, vielleicht auch nicht, es war schließlich eine Großstadt. Nicht, dass sie jemals in einer Großstadt war. Aber wo viele Leute sind, da fallen ein paar merkwürdige Gestalten auch nicht mehr auf, oder? "Sollen wir hinfliegen? Ich meine, du bist verletzt und es wird dunkel…" Während sie sprach wurde ihre Stimme immer leiser. Kaum dachte sie mehr als fünf Minuten nach und sie wurde sich all ihrer schlechten Seiten bewusst, hatte sie so ein schlechtes Gewissen, dass sie nicht einmal mehr reden konnte. Wenn sie in Hyrule-Stadt waren, dann würde sie ihm alles erzählen. Konnte sie das? Wie soll sie all das erklären, ohne das er sie an Ort un Stelle stehen lässt. Oder mit viel Glück einfach umbringt. Das wäre einfacher.

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Beitrag von Predawn Mi Nov 04, 2015 8:18 pm

Liam & Avrilla
{Süd-Hyrule | Ebene von Hyrule

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]Liam fuhr sich mit einer Hand durchs Gesicht, ein Seufzen unterdrückend. Es tat ihm Leid, dass er sie verletzte und verwirrte. Aber er wusste ja selber nicht mehr was richtig und was falsch war. Er wusste ja selber nicht was er wollte. Oder vielleicht wusste er es und wollte es sich nur nicht ganz eingestehen. So viel war passiert. So viel dass er, Liam, dieses unschuldige Mädchen am Ende sogar geküsst hatte. Dass er versprochen hatte auf sie aufzupassen und sie nicht zu verlassen. Was für ein schrecklich dummer Fehler. Aber in diesem Moment hatte er nicht nachgedacht sonder einfach gehandelt. Nur wenige Minuten später hatte sich gezeigt, dass er schlecht für sie war. Und das würde er immer sein. Was fand er überhaupt an ihr? Was war es, dass ihn immer wieder zu ihr zog? Sie beschützte obwohl er sie einfach hätte töten sollen? War das alles nur wegen seiner Schwester, Ayla, oder empfand er wirklich etwas für sie? Waren solche Gefühle überhaupt möglich für jemanden wie ihn? All das fragte er sich, aber er schaffte es nicht, Avrilla etwas davon zu sagen. Seit sie in sein Leben gestolpert war hatte sie alles aufgewirbelt. Die letzten Tage war er durchgehend im Stress, durchgehend in Lebensgefahr gewesen. Außerdem kamen immer mehr seiner Erinnerungen von Ayla und seiner Vergangenheit hoch, sein Selbsthass wurde immer größer. Er war ein Monster, er war gefährlich. Er hatte Ayla nicht schützen können, und Avrilla verletze er, auf die eine oder andere Weise. Er hatte sie eigentlich gar nicht verdient. Und es war definitiv egoistisch, dass er so lange bei ihr blieb, obwohl es doch so gefährlich für sie war.
»Ich bin gefährlich. Ich bin nicht mehr menschlich. Ich habe dir schon Mal gesagt, dass es besser für dich wäre, wenn du mich hassen oder wenigstens wegschicken würdest. Aber solange du das nicht tust ... habe ich dir versprochen zu bleiben.« Während er sprach wagte er es nicht, Avrilla anzusehen. Das Mädchen, dass es irgendwie schaffte, seine Menschlichkeit zurückzubringen. Die, die er vor 13 Jahren angefangen hat zu verlieren. Trotzdem machte sein Tonfall deutlich, dass er nicht länger über das Thema sprechen wollte, nicht jetzt, nicht hier. Der Türkishaarige warf einen Blick auf seine Hände die so viele Menschen getötet hatten, dann ballte er sie wütend zu Fäusten. Es hatte gerade keinen Sinn weiter darüber nachzudenken.
»Es ist der beste Ort um anonym unterzutauchen. Die letzten Tage waren extrem stressig, wir sind verletzt ...«, antwortete er auf ihre Frage. Ja, er hielt es für eine gute Idee. Die beste Möglichkeit, die sie gerade hatten. Danach nickte er nur noch. Zu fliegen war wohl die beste Lösung, sofern ihr Vogel noch genug Lust und Energie dazu hatte. Sie konnten zwar theoretisch auch laufen - es war nicht allzu weit und sie könnten es noch vor Einbruch der Nacht schaffen - aber das war natürlich die anstrengendere Variante. Im Endeffekt war es ihm relativ egal, aber er wollte eine Unterkunft und etwas zu essen. Avrilla garantiert auch. Er war es ja gewöhnt lange ohne Nahrung und Schlaf auszukommen, teils, weil er das seit Jahren tat, teils, weil er ein Schattenwesen ist, aber die letzten Tage war, physisch und psychisch, einfach viel zu viel.


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